Ex-Verteidigungsminister Guttenberg: Deutschland muss auf Angriff vorbereitet sein!
Der ehemalige Verteidigungsminister Guttenberg äußert tiefe Besorgnis über die Situation in der Ukraine und warnt vor dem Präsidenten des Kremls. Laut Guttenberg sei es notwendig, bei Putin mit allem zu rechnen, da dieser am Ende des Tages oft wenig Wert auf irgendwelche Vereinbarungen lege.
Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg warnt davor, nachzugeben und dem Kremlchef Wladimir Putin Gebiete in der Ukraine zu überlassen, so ntv.
In einem Podcast namens "Ronzheimer" betont er: "Bei Putin muss man mit allem rechnen und dass der am Ende des Tages oftmals einen [...] auf irgendwelche Abmachungen gibt, haben wir oftmals in der Historie erleben dürfen. Und dass er nicht davor zurückschreckt, dann auch zu den undenkbar grauenvollen Mitteln zu greifen."
Guttenberg betont, dass im Umgang mit Russland derzeit nur ein deutlicher und unmissverständlicher Hinweis hilfreich ist: "Einen Schritt weiter, und es fliegt dir etwas ganz anderes um die Ohren."
Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eines russischen Angriffs bei fünf oder zehn Prozent liegen sollte, sei "es doch unsere verdammte Pflicht, uns darauf inhaltlich, aber über die Inhalte hinaus auch tatsächlich vorzubereiten".
Guttenberg äußert auch Bedenken hinsichtlich eines möglichen "tipping point" oder Wendepunkts. "Ich habe große Sorgen, was die Entwicklung der nächsten Monate anbelangt", sagt er.
Es sei erkennbar, dass die Müdigkeit und Erschöpfung im sogenannten Westen zunehmen, die Aufmerksamkeit und der Wille zur Unterstützung würden dramatisch nachlassen. Die Geschlossenheit des Westens zeige immer mehr "poröse" Stellen.
Die Lage in der Ukraine würde sich verschlechtern, wenn Trump bei den nächten Wahlen in den USA gewinnen würde. Guttenberg, der derzeit unter anderem als Berater tätig ist, sieht die größte Herausforderung in den USA. Die im US-Kongress zurückgehaltenen Mittel seien für die Ukraine "absolut entscheidend". Bei einem Gewinn von Trump könnte dieser die Kiew am "langen Arm verhungern" lassen.
Guttenberg kritisiert Olaf Scholz dafür, dass dieser sich geweigert hat, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern, und bezeichnet dies als "verhuschtes Zögern".
Bislang habe die Ukraine stets ihre Zusagen bezüglich Waffenlieferungen eingehalten, daher könne man das Land nicht bei der Unterstützung in solchen Angelegenheiten zurückhalten, argumentiert Guttenberg. Gleichzeitig warnt er davor, "die ach so verletzte russische Seele" wieder in irgendeiner Form zu umsorgen. "Dann kann es natürlich gut sein, dass dann der 'Geschmack des Blutes' nach mehr ruft."
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