Japan will aufrüsten: wie das Land versucht seine Bevölkerung zum Wehrdienst zu überreden
Angesichts des Krieges in der Ukraine, der Eskalation des Konflikts im Gazastreifen und der geopolitischen Spannungen in verschiedenen Teilen der Erde haben sich die meisten Länder dazu entschlossen, ihren Haushalt und ihre Bemühungen in Sicherheits- und Verteidigungsfragen zu erhöhen.
Eines dieser Länder ist Japan, das, wie die Financial Times berichtet, seiner Bevölkerung Anreize bietet, sich zum Wehrdienst melden. Dazu gehören Gehaltserhöhungen, bessere Mahlzeiten, bequemere Betten und individuelle Schlafkabinen.
Ziel der japanischen Regierung ist es, ihre Militär- und Sicherheitskräfte angesichts der wachsenden Spannungen im asiatischen Raum, etwa zwischen den beiden Koreas und der Aggressivität Chinas gegenüber Taiwan, zu verstärken.
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Es ist erwähnenswert, dass Japan keine richtige Armee hat. Die Zeitung Il Post erinnert daran, dass das Land 1947, als die Verfassung geschrieben wurde, gerade ein 30 Jahre andauerndes militärisches und imperialistisches Regime hinter sich gelassen hatte. Um zu verhindern, dass es nochmal zu Kriegshandlungen kommt, haben die Vereinigten Staaten Japan damals daran gehindert, eine Armee zu haben, und das wurde in die Verfassung aufgenommen.
Obwohl es keine wirkliche Armee gibt, verfügt das asiatische Land aber über eine eine Art Militäreinheit, die sogenannten Selbstverteidigungskräfte, deren Ziel es ist, das Territorium vor Angriffen oder Invasionen zu schützen.
Allerdings kämpft Japan seit einigen Jahren darum, neue Mitglieder für den Beitritt zu diesen Selbstverteidigungskräften zu gewinnen. Das wachsende Durchschnittsalter der japanischen Bevölkerung ist ein Grund für den fehlenden Nachwuchs, denn immer weniger junge Menschen stehen zur Verfügung.
Das andere Problem ist die Reputation der Selbstverteidigungskräfte, nachdem es in ihren Reihen in den letzten Jahren mehrere Skandale von intimer Gewalt gegeben hat, die zu einem Rückgang der Rekrutierung von Frauen führten.
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Der japanische Verteidigungsminister sagte im Juli, dass die Hälfte des benötigten Personals zwischen März 2023 und März 2024 eingestellt worden sei, was einem Rückgang von 15 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Angesichts dieser Situation investierte die Regierung 53 Milliarden Euro in die Verteidigung, um die Bedingungen ihrer Sicherheitskräfte und ihre technologische Ausrüstung zu verbessern.
Eine der Strategien der Behörden besteht darin, in den ärmsten Gegenden des Landes nach neuen Rekruten zu suchen. Die Behörden hinterließen sogar Flugblätter in Zentren, in denen armen Kindern und Familien kostenlose Mahlzeiten serviert werden, berichtet die Financial Times.
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