Anscheinend islamistisch motivierter Anschlagsversuch eines 18-Jährigen in München schockiert Deutschland
Der Fall des 18-jährigen Emrah I. schockiert Deutschland: Am 5. September ist er mit einer Repetierbüchse in München nahe des NS-Dokumentationszentrums unterwegs - und kann erst in einem Schusswechsel mit der Polizei gestoppt werden. Was ist passiert?
Die Polizei geht von einem Anschlagsversuch aus, der vereitelt werden konnte. Zudem weisen die Hinweise immer stärker auf eine islamistische Ausrichtung des Täters hin, wie die Tagesschau berichtet.
So war Emrah I. am Morgen des 5. September im Renault Caupe seiner Mutter in München unterwegs, nachdem er um etwa 7 Uhr die deutsche Grenze bei Walserberg passiert hatte.
15 Minuten vor dem geplanten Anschlag fiel Emrah I., nachdem er das Auto verlassen hatte, einer Streife auf, die ihn jedoch nicht direkt stoppte und dann aus den Augen verlor.
Was dann folgte wird aktuell von den Behörden als versuchter Anschlag mit islamistischem Hintergrund gewertet, denn Emrah I. schoss neunmal auf die Fassade des Generalkonsulats Israels, so die Bild-Zeitung.
Foto: Screenshot, Youtube, Bild-Zeitung
Die Welt berichtet, dass Emrah I. auch Schüsse auf das NS-Dokumentationszentrum sowie zwei weitere Gebäude abgab.
Dann kam es zu einem Schusswechsel zwischen dem 18-Jährigen und fünf Polizeibeamten, bei welchem Emrah I. um 9:12 Uhr ums Leben kam.
Foto: Screenshot, Youtube, Bild-Zeitung
Der Täter Emrah I. wurde 2006 in Österreich geboren, seine Eltern stammen aus Bosnien. Als sein letzter Wohnort ist Neumarkt im Salzburger Land bekannt.
Foto: Screenshot, Youtube, Bild-Zeitung
Bereits 2023 lief gegen Emra I. eine Anzeige. Die österreichischen Behörden leiteten Ermittlungen ein, in Deutschland war eine Radikalisierung Emrah I.s den Behörden jedoch nicht bekannt.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, hatte Emrah I. damals einen Mitschüler bedroht und einen Lehrer zum Bombenbau befragt.
Die Beamten stellten in diesem Zuge fest, dass Emrah I. bereits 2021 in einem Computerspiel Hinrichtungen nachgestellt und seinen Avatar mit Symbolen der Terror-Gruppe "Al-Nusrah Front" gestaltet hatte.
Dennoch wurde das Verfahren 2023 eingestellt, da keine Beweise für eine islamistische Radikalisierung vorlagen, so die Tagesschau.
Am Tag vor dem geplanten Anschlag erwarb Emrah I. das Gewehr, für welches man in Österreich keine Erlaubnis benötigt. Allerdings war gegen Emrah I. durch die Bezirkshauptmannschaft ein Waffenverbot bis 2028 auferlegt worden, welches dem Händler jedoch unbekannt war.
Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte die Tat stark und sagte, dass "Antisemitismus und Islamismus" in der Gesellschaft keinen Platz hätten, so die Tagesschau.
Joachim Herrmann, der bayerische Innenminister, hob die Bedeutung möglicher Präventionskonzepte hervor, um Radikalisierungen schneller zu erkennen.
Charlotte Knoblauch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, betonte, dass durch den Vorfall eine Verfestigung des "Unsicherheitsgefühl(s) nicht nur in der jüdischen Gemeinde" drohe.
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