Der erste große Test der NASA zur Planetenabwehr war erfolgreich!
Am Montag, den 26. September 2022 hat die NASA mit dem weltweit ersten Test zur Planetenabwehr Geschichte geschrieben. Denn einem Raumfahrzeug der DART-Mission (Double Asteroid Redirection Test) gelang es, 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt auf einen Asteroiden einzuschlagen, um dessen Flugbahn umzulenken.
(Foto: NASA/Johns Hopkins APL/Steve Gribben)
Natürlich war der Moment für das gesamte NASA-Team sehr spannend, vor allem während der Annäherung. Auf ihrer Website konnte man live mitverfolgen, wie präzise DART ankam und wie das Raumschiff sich mit hoher Geschwindigkeit dem Asteroiden näherte.
(Foto: https://www.nasa.gov/nasalive)
Ein kleiner Satellit namens LICIACube, der von der italienischen Weltraumbehörde gebaut worden war, trennte sich kurz vor dem Aufprall von DART, um die Kollision zu beobachten. Dank ihm konnten wir dieses einmaliges Ereignis live mitverfolgen.
(Foto: NASA/Johns Hopkins APL)
Als DART wie geplant um 19.14 Uhr Ortszeit (0.14 Uhr MEZ) sein Ziel Dimorphos traf, konnte man die Felsen und den Sand, aus denen der Asteroid bestand, mit unglaublicher Genauigkeit sehen. Gleichzeitig machte das Projektteam einen Freudensprung. Nach zehn Monaten im Weltraum hatte der Double Asteroid Redirection Test der NASA sein Ziel erreicht. Eine wissenschaftliche Meisterleistung!
Mithilfe einiger der leistungsstärksten Teleskope der Welt war es den NASA-Wissenschaftlern gelungen, den genauen Ort zu identifizieren, an dem sich der Asteroid zum Zeitpunkt des Einschlags befand.
(Foto: Lowell Observatory/N. Moskovitz)
Die Durchführung des Tests bedeutet nicht, dass wir in Gefahr sind, aber die Ergebnisse könnten als wichtige Erkenntnis dienen, falls die Erde in Zukunft von einem Asteroiden bedroht wird.
Die Tatsache, dass der Test erfolgreich war, bedeutet, dass wir bereits über die nötige Technologie verfügen würden, um die Erde vor einer möglichen Kollision mit hohem Aufprall zu schützen.
Die Mission begann vor 10 Monaten, als die Sonde ins All geschossen wurde (Foto). Das Ziel wurde schließlich erreicht und der Moment live auf der Website der NASA übertragen.
(Foto: NASA/DART)
Das Raumfahrzeug, das den Aufprall vornahm, wog 610 Kilogramm und war 1,8 Meter breit, 1,9 Meter lang und 2,6 Meter hoch. Zum Zeitpunkt des Aufpralls betrug die Geschwindigkeit 21.600 Stundenkilometer.
Robert Braun (Bild), Direktor der Abteilung für Weltraumforschung des Physiklabors der Johns Hopkins University, erklärte zuvor gegenüber 'CNN Brazil': "Zum ersten Mal können wir die Umlaufbahn eines Himmelskörpers im Universum messbar verändern."
Bei dem Ziel handelte es sich um ein erdnahes Asteroidensystem, das aus den Asteroiden Didymos mit einem Durchmesser von etwa 780 Metern und Dimorphos mit etwa 160 Metern besteht. In diesem System umkreiste der kleinere Asteroid, mit dem die Kollision erfolgte, den größeren.
(Foto: NASA JPL DART Navigation Team)
Dies war die erste Mission, die der Erforschung und Demonstration einer Methode zur Umleitung von Asteroiden diente. Das DART-Raumschiff konnte Dimorphos treffen ohne ihn zu zerstören. Das Ziel war lediglich, seine Umlaufbahn innerhalb des binären Systems zu ändern.
(Foto: NASA)
Das Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University (APL), hat nicht nur die Sonde gebaut, sondern auch DARCO entwickelt, eine Asteroidenerkennungskamera für die optische Navigation, die DART autonom zu Dimorphos lenkte. Die Abbildung zeigt ein Bild, das mit der gleichen Kamera aufgenommen wurde.
(Foto: NASA/Johns Hopkins APL)
Die NASA vergleicht jetzt die Ergebnisse des Einschlags mit sehr detaillierten Computersimulationen. Die Resultate der Mission werden es uns ermöglichen, zu beurteilen, wie die Technologien am besten für künftige Szenarien der planetaren Verteidigung eingesetzt werden können.
Diese schwierige Aufgabe involviert die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft und fördert die weltweite Zusammenarbeit zur Lösung des Problems.
Die Wissenschaftler wählten Dimorphos, weil er ähnliche Ausmaße hat wie andere erdnahe Asteroiden, die eine Bedrohung für die Erde darstellen könnten.
In der NASA-Veröffentlichung zu den Zielen der Mission heißt es: "Astronomen schätzen, dass es in der Nähe der Erde Zehntausende von Asteroiden gibt, die groß genug sind, um regionale Verwüstungen anzurichten, wenn sie uns tatsächlich treffen."
Die NASA erklärte: "Am 15. Februar 2013 explodierte ein Meteor über Tscheljabinsk, Russland, und schlug in sechs Städten des Landes ein. Es ist eine deutliche Erinnerung daran, dass jederzeit gefährliche Objekte in die Erdatmosphäre eindringen können."
(Foto: nasa.gov/dart)
Auch wenn man hofft, dass so etwas nicht vorkommt, kann man die technischen und wissenschaftlichen Fortschritte, die eine solche Leistung ermöglichen, nur begrüßen. "Diese Mission, die erste ihrer Art, erforderte eine unglaubliche Vorbereitung und Präzision, und das Team hat die Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen", sagte der Direktor der APL Ralph Semmel.
"Abgesehen von dem wirklich beeindruckenden Erfolg der Technologiedemonstration könnten die auf DART basierenden Erkenntnisse eines Tages genutzt werden, um die Flugbahn eines Asteroiden zu verändern, um unseren Planeten zu schützen und das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, zu erhalten." Das ist doch beruhigend für die Zukunft!