Ungarischer Präsident Orban nach Gespräch mit Putin: "Es wird brutaler"
Der ungarische Premierminister Viktor Orban ist auf einer Friedensmission: Zuerst sprach er mit Selenskyj, dann mit Putin. Das kommt bei den anderen Staatschefs der EU nicht gut an. Aber was Orban nach den Gesprächen bekannt gibt, ist noch schockierender...
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz kritisierte Orbans Aktion stark und machte klar, dass der ungarische Staatschef nicht für die EU spreche. Dieser Hinweis ist notwendig, denn: Ungarn hat aktuell die Ratspräsidentschaft in der EU inne.
Orban selbst begründet seine Besuche bei dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie dem russischen Staatschef Wladimir Putin jedoch damit, dass er davon ausgehe, dass es in den nächsten Monaten an den Fronten schlimmer werde.
Orban sagte, dass er dies auch in den Gesprächen mit den beiden Präsidenten habe erkennen können.
Orban sagte laut der Bild-Zeitung: "Ich hatte die Gelegenheit, sowohl mit dem ukrainischen als auch mit dem russischen Präsidenten zu sprechen. Und glauben Sie mir, die nächsten zwei, drei Monate werden viel brutaler sein, als wir denken."
Daher sei es wichtig, nun von einer Kriegs- zu einer Friedenspolitik zu wechseln, so Orban.
Denn zum einen gehe es dem ungarischen Staatschef darum, Menschenleben zu retten. Und zum anderen sei auch das Eigeninteresse Europas entscheidend, "weil das was hier passiert, sehr schlecht für uns ist".
Laut Reuters sagte Orban zu Reportern: "Dieser Krieg zeigt sich auch in der Zerstörung unserer ökonomischen Entwicklung und einem Rückgang unserer Konkurrenzfähigkeit. Kurz gesagt, ich sagte dem Präsidenten (Putin), dass Europa Frieden braucht."
Dabei nehme Orban laut der Bild-Zeitung keine Position ein: "Ich streite nicht darüber, wer Recht hat und wer nicht. Denn mein Ziel ist Frieden und Waffenstillstand."
Nicht nur mit dem ukrainischen und dem russischen Präsidenten will Orban Gespräche führen, sondern auch mit den weiteren Hauptakteuren im Ukraine-Krieg, nämlich mit den USA, der EU und China. Wie das Ergebnis von Orbans Friedensmission aussehen wird, bleibt demnach abzuwarten.
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