Deutschland schneidet bei der Studie "Being Black in the EU" am schlechtesten ab
Gemäß der Studie "Being Black in the EU", die von der Europäischen Agentur für Grundrechte in Wien durchgeführt wurde, sind schwarze Menschen in Europa von Rassismus betroffen, und Deutschland schnitt bei einer Umfrage am schlechtesten ab.
Die Studie befragte 7.000 Migranten aus Afrika, um herauszufinden, ob sie Rassismus in der Gesellschaft in den EU-Ländern erleben. Hierbei wurden sie zu allen Aspekten ihres Lebens, wie zum Beispiel das Arbeitsleben und die Wohnungssuche befragt.
Die Befragungen erstreckten sich über den Zeitraum von Oktober 2021 bis Oktober 2022 in verschiedenen EU-Ländern, darunter Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Schweden und Spanien.
Bereits im November 2018 hatte die FRA einen Bericht über die Erfahrungen von Schwarzen in der EU veröffentlicht, der auf Daten aus dem Jahr 2016 basierte.
Zu diesem Zeitpunkt gaben 52 Prozent der in Deutschland Befragten an, in den letzten fünf Jahren aufgrund ihres ethnischen Hintergrunds oder ihrer Migrationsgeschichte verbal oder physisch diskriminiert worden zu sein.
Bei der jetzigen Studie gaben 76 Prozent der Befragten an, in den letzten fünf Jahren aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion diskriminiert worden zu sein. Eine beunruhigende Steigerung.
Dies ist der höchste Prozentsatz unter den 13 einbezogenen EU-Staaten, wobei nur Österreich ähnlich schlechte Werte aufweist. Der Durchschnitt aller Länder lag bei 45 Prozent.
Die Studie ergab auch, dass rassistisch motivierte Übergriffe in Deutschland weit verbreitet sind, wobei 54 Prozent der Befragten angaben, solche Belästigungen erlebt zu haben, was den höchsten Wert unter den 13 Ländern darstellt.
Darüber hinaus berichteten Schwarze in Deutschland von häufigeren Diskriminierungserfahrungen am Arbeitsplatz im Vergleich zu anderen untersuchten Ländern, wobei 46 Prozent Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt haben, während der Durchschnitt bei 31 Prozent lag.
Bei der Jobsuche gaben 56 Prozent der Befragten in Deutschland an, negative Erfahrungen gemacht zu haben.
Darüber hinaus gaben 69 Prozent derjenigen, die in den letzten zwölf Monaten von der Polizei kontrolliert wurden, an, dass dies aufgrund ihrer Hautfarbe geschah.
Die Studie "Being Black in the EU" basierte auf den Antworten von insgesamt 7.000 Migranten aus Afrika südlich der Sahara und Menschen mit mindestens einem Elternteil aus dieser Region, die in verschiedenen EU-Ländern leben.
Neuste Ergebnisse zeigen, dass das Problem des Rassismus in Deutschland besonders ausgeprägt ist und sich in den letzten Jahren verschärft hat.
Daher fordert die Europäische Agentur für Grundrechte, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Menschen afrikanischer Herkunft ihre Rechte ohne Rassismus und Diskriminierung wahrnehmen können.
Dies schließt abschreckende Strafen für Diskriminierung und Rassismus sowie die Verhinderung diskriminierender Praktiken in Institutionen und Behörden ein.
Der Direktor der Agentur bezeichnete die Ergebnisse der Umfrage als "schockierend" und betonte, dass Rassismus in der Gesellschaft keinen Platz haben dürfe.
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