Ein russischer Botschafter äußert eine Drohung gegen ein NATO-Mitglied
Moskau würde Vergeltungsmaßnahmen gegen Finnland ergreifen, wenn es die Stationierung von Atomwaffen auf seinem Territorium zuließe, hieß es in einer Warnung des russischen Botschafters in Finnland. Aber warum ist der Kreml besorgt und was wurde angedroht?
Finnland ist seit April 2023 offiziell Mitglied der NATO. Das Land hat eine 1.340 km lange Grenze mit Russland und war seit Jahrzehnten neutral.
Die Geopolitik der Region ist kompliziert und die finnische Regierung hat seit sieben Jahrzehnten eine Politik der Blockfreiheit verfolgt, die erst nach der Invasion Russlands in der Ukraine im Jahr 2022 endete.
Finnland war nicht das einzige Land, dass durch die zunehmende Bedrohung, die Russland nach Februar 2022 darstellte, diese Entscheidung getroffen hat. Auch Schweden begann im Mai 2022 den Prozess des NATO-Beitritts.
Dieser Schritt gefiel die russische Regierung gar nicht, und Wladimir Putin hat seit der Bekanntgabe ihrer Absicht, der NATO beizutreten, mehrfach davor gewarnt, dass ihr Vorgehen Konsequenzen haben werde.
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So sagte Putin im Juni 2022 laut The Guardian, dass Finnland und Schweden dem Militärbündnis beitreten könnten, fügte jedoch hinzu: „Wenn dort Militärkontingente und militärische Infrastruktur stationiert würden, wären wir gezwungen, angemessen zu reagieren.“
Im März 2024 erklärte Putin laut United Press International in einem Interview mit dem russischen Journalisten Dmitri Kisseljow, dass Russland als Reaktion auf den NATO-Beitritt des Landes eine Truppenverlegung an der Grenze zu Finnland plane.
„Wir hatten im Allgemeinen ideale Beziehungen zu Finnland. Einfach perfekt. Wir hatten keinen einzigen Anspruch gegeneinander, vor allem nicht territorialer Art, ganz zu schweigen von anderen Bereichen“, erklärte Putin laut einer Übersetzung von Politico.
„Wir hatten nicht einmal Truppen“, fügte Putin hinzu und erklärte dem Journalisten Kisseljow, dass Russland alle seine Truppen von der russisch-finnischen Grenze abgezogen habe, und fügte hinzu, dass Moskau nun wieder Truppen entlang der Grenze zu Finnland stationieren werde.
Russland und Finnland hatten allerdings einen langwierigen Grenzstreit über eine Migrationsfrage, der dazu führte, dass Helsinki seine Landgrenze zu Russland auf unbestimmte Zeit schloss, um den Zustrom syrischer und somalischer Flüchtlinge aus Russland zu stoppen, berichtete Reuters.
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Die Spannungen zwischen den beiden Ländern waren bereits groß, doch das hielt den russischen Botschafter in Finnland, Pavel Kusnezow, nicht davon ab, Helsinki mit Vergeltungsmaßnahmen zu drohen, falls Atomwaffen auf finnischem Boden stationiert würden. Er erklärte auch, dass ihre Beziehungen sehr angeschlagen seien.
„Früher oder später werden die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn wiederhergestellt. Das wird allerdings nicht so schnell geschehen, wie wir es uns wünschen“, erklärte Kusnezow gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS.
Kusnezow sagte, dass die Beziehungen Russlands zu Finnland weniger von Helsinki abhingen, das aufgrund seiner außenpolitischen Entscheidungen seine Unabhängigkeit verloren habe, als vielmehr von der Politik Brüssels und Washingtons gegenüber Russland.
„Nachdem Finnland dem aggressiven Militärblock beigetreten ist, wird es keine Rückkehr zum früheren Format der Zusammenarbeit geben“, fügte Kusnezow hinzu. Er sieht somit keine Rückkehr zu der Beziehung, die vor dem NATO-Beitritt Helsinkis zwischen Russland und Finnland existiert hat.
Kusnezow warnte Finnland davor, Atomwaffen auf seinem Territorium zuzulassen, und merkte an: „Abhängig von der tatsächlichen Bedrohung, die diese Aktionen für unsere Sicherheit darstellen, werden konkrete Schritte unternommen.“
„Die Finnen müssen sich darüber im Klaren sein, dass eine so große Provokation nicht ohne eine russische Reaktion bleiben wird. Wir erwarten jedoch, dass der gesunde Menschenverstand siegen wird“, fuhr der russische Botschafter fort.
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