Ein wachsender Teil der Republikaner sieht Trump mittlerweile negativ

Donald Trump ist eine der am stärksten polarisierenden politischen Figuren in der modernen amerikanischen Geschichte. Neue Umfragen zeigen, dass der ehemalige Präsident fast genauso unbeliebt ist wie vor einem Jahr. Die Umfrage zeigt aber auch, dass der Spitzenkandidat der Republikaner gerade bei den Wählern, die er braucht, abrutscht.

Laut dem Pew Research Center sind die Beliebtheitswerte von Trump seit 2022 weitgehend unverändert geblieben. Aber eben nur weitgehend...

Mehr als die Hälfte der Amerikaner hat eine schlechte Meinung vom ehemaligen Präsidenten: 63 % der Befragten gaben dies an, während nur 35 % der Befragten sagten, dass sie Trump positiv sehen. Vor einem Jahr lag Trumps Bewertung noch bei 60 %, und dieser Unterschied ist wichtig.

Der ehemalige Präsident hat bei den wichtigsten Wählergruppen, die er braucht, um die Präsidentschaft zurückzuerobern, am meisten an Boden verloren. Diese Menschen sehen Trump jetzt als eine Belastung für ihre Interessen.

Nur 66 % der Republikaner und der den Republikanern nahestehenden Unabhängigen hatten eine positive Meinung über den ehemaligen Präsidenten. Diese Zahl mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, bröckelt jedoch, wenn man sie mit dem starken Rückgang von Trumps Beliebtheit bei beiden Gruppen seit dem letzten Jahr vergleicht.

Laut dem Pew Research Center ist Trumps Beliebtheit bei den Republikanern seit letztem Jahr um 9 Prozentpunkte gesunken. 2022 lag die Beliebtheit des ehemaligen Präsidenten bei den Republikanern bei 75 %, während nur 24 % ihn ablehnend beurteilten.

Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung für den ehemaligen Präsidenten, aber diese Ergebnisse spiegeln sich nicht wirklich in den aktuellen Nominierungsergebnissen der Republikanischen Partei (GOP) wider, die Trump laut den Umfragedaten von RealClearPolitics weit vor seinen engsten Konkurrenten sehen.

Der ehemalige Präsident führt derzeit das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner mit souveränen 52,3 % der Stimmen an. Der Zweitplatzierte, Ron DeSantis, kommt auf 18 %, während Mike Pence und Vivek Ramaswamy nur bei 5,5 % liegen.

Alle anderen Kandidaten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner liegen unter 3 %, und die von RealClearPolitics vorgelegten Daten lassen darauf schließen, dass Trump die Nominierung für sich entscheiden wird.

Eine Mehrheit der Republikaner sieht Trump also eindeutig immer noch positiv. Aber kann ihm seine wachsende Unbeliebtheit bei den Wahlen zum Verhängnis werden?

Interessanterweise scheint sich Trumps Unbeliebtheit nicht auf sein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Joe Biden auszuwirken. Eine Analyse von RealClearPolitics vom 25. Juli ergab, dass Biden mit 43,9 % gegen Trump mit 43,8 % gewinnt.

Demokraten und demokratisch orientierte Unabhängige beurteilen Trump weiterhin negativ, und das Pew Research Center stellte fest, dass etwa jeder neunte Befragte in beiden Gruppen eine negative Meinung über den ehemaligen Präsidenten hatte, was 91 % der Befragten entspricht.

Eine überwältigende Mehrheit der Demokraten und demokratisch orientierten Unabhängigen (78 %) gab an eine sehr negative Einstellung zu Trump zu haben. Nur ein kleiner Teil der Personen (8 %), die sich einer der beiden Gruppen zuordneten, hatten eine positive Meinung.

In der Umfrage wurde auch nach der Beliebtheit von Joe Biden gefragt. Etwa sechs von zehn Amerikanern (39 %) sehen den jetzigen Präsidenten positiv oder sehr positiv. Allerdings lag diese Zahl vergangenes Jahr noch höher, nämlich bei rund 45 %. 

Die Umfrage von Pew Research wurde zwischen dem 10. und 16. Juli 2023 durchgeführt, was bedeutet, dass die  Nachrichten über die neuen Anklagen, mit denen Trump konfrontiert ist, nicht berücksichtigt wurden.

Laut BBC News wird gegen den ehemaligen Präsidenten in mehrfacher Hinsicht ermittelt, wobei die schwerwiegendsten Vorwürfe zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Artikels 37 strafrechtliche Anklagen gegen Trump im Zusammenhang mit geheimen Dokumenten waren, die er angeblich nach Florida mitgenommen hatte.

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