Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin nach über 30 Jahren Flucht gefasst

Festnahme in Berlin
Staatsanwaltschaft gab bekannt
Berlin-Kreuzberg
Munition und Reisepass
Seit 2015
Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten
Sendung und Fehlalarm
Fingerabdrücke
Mit Gewalt
Opfer aus Politik und Wirtschaft
Anschläge gegen Bauvorhaben
Die dritte RAF-Generation
Auflösung der RAF
250 Hinweise
Handzettel
Mord und Raubüberfälle
150.000 Euro
Festnahme in Berlin

Über 30 Jahre war die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette auf der Flucht. Nach ihr wurde unter anderem wegen versuchten Mordes gefahndet. Nun haben Ermittler sie am 26. Februar in einer Wohnung in Berlin festgenommen.

Staatsanwaltschaft gab bekannt

Die Staatsanwaltschaft in Verden in Niedersachsen hatte bekanntgegeben, dass Klette, die eine mutmaßliche Ex-Terroristin der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) sein soll, am Abend festgenommen wurde, wie die Tagesschau berichtet.

Berlin-Kreuzberg

Die Wohnung, in der die niedersächsische Polizei Klette festnahm, soll in Berlin-Kreuzberg nahe der ehemaligen innerdeutschen Berliner Grenze in einem Mietshaus mit sieben Geschossen gelegen sein und werde derzeit von Kriminaltechnikern überprüft.

Munition und Reisepass

Bei der Festnahme der 65-jährigen Klette soll auch Munition sowie ein italienischer Reisepass, den sie genutzt haben soll, sichergestellt worden sein.

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Seit 2015

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen bereits seit 2015. Neben Klette wird auch gegen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, zwei weitere ehemalige RAF-Mitglieder ermittelt.

Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten

Es hatte eine Fahndung durch die Staatsanwalt gegeben, wobei auch die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten worden war. Am 14. Februar war die Fahndung in der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" auf ZDF thematisiert worden.

Sendung und Fehlalarm

Die Staatsanwaltschaft Verden hatte sich dabei Hinweise durch die Bevölkerung erhofft. Nur wenige Tage nach der Sendung wurde ein Mann in einem Regionalzug in Wuppertal fälschlicherweise für Ex-RAF-Mitglied Staub gehalten, wie die Tagesschau berichtete.

Fingerabdrücke

Wie die Tagesschau mit Bezug auf den Spiegel angibt, sei Klette schließlich anhand von Fingerabdrücken überführt worden.

Mit Gewalt

Die RAF hatte zum Ziel, das angeblich "imperalistische System" in der Bundesrepublik Deutschland mit Gewalt zu bekämpfen. In über 20 Jahren, zwischen 1971 und 1993, fielen den Attentaten der RAF 34 Menschen zum Opfer und über 200 Personen wurden verletzt.

Opfer aus Politik und Wirtschaft

Die terroristischen Anschläge, die sich auch gegen Personen aus Wirtschaft und Politik richteten, kosteten unter anderem der Generalbundesanwalt Siegfried Buback sowie der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer (Foto) das Leben.

Anschläge gegen Bauvorhaben

Nicht nur Personen, auch Bauvorhaben wurden von der RAF ins Visier genommen. So richtete sich ein Anschlag mit über 200 kg Sprengstoff im März 1993 gegen die sich im Bau befindliche JVA Weiterstadt. Es gab glücklicherweise keinen Personenschaden.

Foto zeigt: Eine Beamtin des Bundeskriminalamtes zeigt die von den Tätern genutzten und zurückgelassenen Gegenstände.

Die dritte RAF-Generation

Wie die Tagesschau berichtet, werden Klette, Staub und Garweg der sogenannten dritten RAF-Generation zugerechnet. Auf ihr Konto gehen wahrscheinlich die Morde an Alfred Herrhausen (Foto li.), Vorstandssprecher der Deutschen Bank, und Detlev Karsten Rohwedder, dem amtierenden Treuhand-Chef.

Auflösung der RAF

1998 gab die RAF ihre Auflösung bekannt.

Foto zeigt: RAF-Terroristen, die von der Polizei nach dem Mord an Hanns Martin Schleyer 1975 gesucht wurden.

250 Hinweise

Nach Staub und Garweg wird aktuell noch immer gefahndet. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, gingen nach der Sendung bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" etwa 250 Hinweise ein.

Handzettel

Mit Handzetteln fahndet die Staatsanwaltschaft nach den ehemaligen RAF-Mitgliedern. Neben den Fotos, Namen und Geburtsdaten steht auf den Zetteln: "Dies könnten auch Ihre Nachbarn sein!"

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Mord und Raubüberfälle

Tatsächlich werden die ehemaligen RAF-Terroristen nun vor allem wegen versuchtem Mord und schweren Raubüberfällen zwischen 1999 und 2016 gesucht, mit denen das Trio sich wahscheinlich den eigenen Lebensunterhalt gesichert hat.

Quelle Foto: Bundeskriminalamt

150.000 Euro

Weitere Hinweise werden immer noch entgegengenommen und die Fahndung wurde nun international ausgeweitet. Zudem wurde eine Belohnung von insgesamt 150.000 Euro ausgesetzt.

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