Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin nach über 30 Jahren Flucht gefasst
Über 30 Jahre war die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette auf der Flucht. Nach ihr wurde unter anderem wegen versuchten Mordes gefahndet. Nun haben Ermittler sie am 26. Februar in einer Wohnung in Berlin festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft in Verden in Niedersachsen hatte bekanntgegeben, dass Klette, die eine mutmaßliche Ex-Terroristin der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) sein soll, am Abend festgenommen wurde, wie die Tagesschau berichtet.
Die Wohnung, in der die niedersächsische Polizei Klette festnahm, soll in Berlin-Kreuzberg nahe der ehemaligen innerdeutschen Berliner Grenze in einem Mietshaus mit sieben Geschossen gelegen sein und werde derzeit von Kriminaltechnikern überprüft.
Bei der Festnahme der 65-jährigen Klette soll auch Munition sowie ein italienischer Reisepass, den sie genutzt haben soll, sichergestellt worden sein.
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Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen bereits seit 2015. Neben Klette wird auch gegen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, zwei weitere ehemalige RAF-Mitglieder ermittelt.
Es hatte eine Fahndung durch die Staatsanwalt gegeben, wobei auch die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten worden war. Am 14. Februar war die Fahndung in der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" auf ZDF thematisiert worden.
Die Staatsanwaltschaft Verden hatte sich dabei Hinweise durch die Bevölkerung erhofft. Nur wenige Tage nach der Sendung wurde ein Mann in einem Regionalzug in Wuppertal fälschlicherweise für Ex-RAF-Mitglied Staub gehalten, wie die Tagesschau berichtete.
Wie die Tagesschau mit Bezug auf den Spiegel angibt, sei Klette schließlich anhand von Fingerabdrücken überführt worden.
Die RAF hatte zum Ziel, das angeblich "imperalistische System" in der Bundesrepublik Deutschland mit Gewalt zu bekämpfen. In über 20 Jahren, zwischen 1971 und 1993, fielen den Attentaten der RAF 34 Menschen zum Opfer und über 200 Personen wurden verletzt.
Die terroristischen Anschläge, die sich auch gegen Personen aus Wirtschaft und Politik richteten, kosteten unter anderem der Generalbundesanwalt Siegfried Buback sowie der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer (Foto) das Leben.
Nicht nur Personen, auch Bauvorhaben wurden von der RAF ins Visier genommen. So richtete sich ein Anschlag mit über 200 kg Sprengstoff im März 1993 gegen die sich im Bau befindliche JVA Weiterstadt. Es gab glücklicherweise keinen Personenschaden.
Foto zeigt: Eine Beamtin des Bundeskriminalamtes zeigt die von den Tätern genutzten und zurückgelassenen Gegenstände.
Wie die Tagesschau berichtet, werden Klette, Staub und Garweg der sogenannten dritten RAF-Generation zugerechnet. Auf ihr Konto gehen wahrscheinlich die Morde an Alfred Herrhausen (Foto li.), Vorstandssprecher der Deutschen Bank, und Detlev Karsten Rohwedder, dem amtierenden Treuhand-Chef.
1998 gab die RAF ihre Auflösung bekannt.
Foto zeigt: RAF-Terroristen, die von der Polizei nach dem Mord an Hanns Martin Schleyer 1975 gesucht wurden.
Nach Staub und Garweg wird aktuell noch immer gefahndet. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, gingen nach der Sendung bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" etwa 250 Hinweise ein.
Mit Handzetteln fahndet die Staatsanwaltschaft nach den ehemaligen RAF-Mitgliedern. Neben den Fotos, Namen und Geburtsdaten steht auf den Zetteln: "Dies könnten auch Ihre Nachbarn sein!"
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Tatsächlich werden die ehemaligen RAF-Terroristen nun vor allem wegen versuchtem Mord und schweren Raubüberfällen zwischen 1999 und 2016 gesucht, mit denen das Trio sich wahscheinlich den eigenen Lebensunterhalt gesichert hat.
Quelle Foto: Bundeskriminalamt
Weitere Hinweise werden immer noch entgegengenommen und die Fahndung wurde nun international ausgeweitet. Zudem wurde eine Belohnung von insgesamt 150.000 Euro ausgesetzt.
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