Flucht vor Trump: Immer mehr Amerikaner ziehen nach Europa
Seit Donald Trump die amerikanische US-Politik zunehmend spaltet, treibt es immer mehr Amerikaner nach Europa. 2023 lebten sie vor allem in Deutschland (238.652 Daten von AARO). Aber immer mehr treibt es auch nach Spanien, vor allem Studenten.
Nach Frankreich ist Spanien mit 108.684 US-Amerikanern in 2023 das populärste europäische Land. Aber auch Portugal hat sich zu einem Hotspot entwickelt, vor allem Lissabon und die Algarve.
Die spanische Nachrichtenseite El Español publiziert stolz, dass eine erfolgreiche amerikanische TikTokerin Spanien im Vergleich zu den USA als sehr solidarisch erlebt. Viele amerikanische Studenten lieben die Sicherheit dort, aber auch den billigen Alkohol und das Nachtleben.
In 2023 hat Spanien so viele internationale Studenten aufgenommen wie noch nie zuvor. Es wurden 122.460 Studienvisa ausgegeben. US-Amerikaner gehörten zur größten Gruppe. Wharton aus Pennsylvania hat inzwischen in Madrid einen eigenen Alumni-Club. Die Universität von Saint Louis unterhält ebenfalls Installationen in Madrid.
Nicht nur bietet ein Kreuzfahrtunternehmen aus Florida eine „Skip Forward“-Fahrt an, um Trumps Wahlsieg zu verdauen und vier Jahre nur um die Welt zu fahren, sondern das Magazin Forbes sieht jetzt Spanien und Europa auch als einer der Hotspots für digitale Nomaden aus den USA.
Amerikaner schätzen das europäische Sozialsystem und stabile Gesundheitswesen. Im Zeitraum von 2013 bis 2022 stieg die Zahl der US-Amerikaner in den Niederlanden etwa von 15.500 auf 24.000. In Portugal verdreifachte sich die Zahl auf fast 10.000 und in Spanien wuchs sie von 20.000 auf etwa 34.000 (The Economist) - auch dank der IE University.
Für amerikanische Familien wird es immer schwieriger, bei rasant steigenden Lebens- und Studienkosten in den USA die Ausbildung der Kinder zu finanzieren. Eine Option zum Studium auf Englisch ist Holland. Hier sind vor allem Maastricht und Amsterdam beliebt.
Dass das Leben in Europa ruhiger ist, das wissen auch die US-Promis. In Madrid leben unter anderem Amber Heard, Richard Gere, Josh Hutcherson und Viggo Mortensen. Der amerikanische Hype um Berlin ist allerdings schon vorbei. Nach "Invest in Bayern" leben aber 25.000 Amerikaner im Freistaat, 6000 allein in München.
Der US-Fernsehsender Fox11 hat auch schon darauf hingewiesen, dass US-Amerikaner seit 2016 massiv auf Europa setzen. Viele wollen ein Leben ohne Waffen. Zunehmende Schießereien und politischer Frust bewegten die Menschen, das Weite zu suchen.
„International Living“ erstellte eine Rangliste der fünf besten Orte der Welt für den Ruhestand. Zwei dieser Gemeinden liegen in der Provinz Málaga, wo sich die US-Demokraten in den vergangenen Jahren eine eigene Welt aufgebaut haben.
Viele kommen erst als Touristen und sind dann begeistert von der spanischen Kultur. Die Tageszeitung El Mundo berichtet von einem Anstieg des amerikanischen Tourismus in diesem Sommer von 35%. Auf Mallorca hat eine Schauspielerin aus L.A. inzwischen sogar ein stark amerikanisch beeinflusstes Filmfestival auf die Beine gestellt.
Der Boom Spaniens bei US-Amerikanern hat auch mit der sehr fortgeschrittenen und vergleichsweise günstigen Reproduktionsmedizin auf Mallorca, in Alicante, Valencia, Madrid und Barcelona zu tun. Die spanische Kette IVI-gehört inzwischen dem US-Investor KKR.
Expatsi heißt das wegen der steigenden Nachfrage gegründete Unternehmen von John & Brett, die selbst nach Mexiko auswanderten, weil sie ihr Leben in Alabama nicht mehr aushielten. Sie helfen bei Visa und allen anderen Behördengängen. Europa ist dabei am meisten gefragt.
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