Fordert Russland Alaska zurück? - Das gültige Geschäft von 1867
1867 verkaufte Russland Alaska an die USA - nun fordern einige Vertreter Moskaus das Land zurück. Was es mit dem damaligen Verkauf und den aktuellen Forderungen auf sich hat, erfahren Sie hier.
Alaska zählt seit 1959 als der 49. Bundesstaat der USA. Bis 1867 gehörte das Land allerdings zu Russland...
Im Jahr 1867 verkaufte das Zarenreich Alaska für 7,2 Millionen Dollar an die USA.
Tatsächlich werden Russland und Alaska nur durch die Beringstraße getrennt - die lediglich 85 km breit ist.
Bereits 2022 waren in der russischen Stadt Krasnojarsk Plakate zu sehen, die den Schriftzug "Alaska gehört uns!" trugen, wie t-online mit Bezug auf Newsweek berichtet.
Die Rückforderung Alaskas wurde vor allem von Wjatscheslaw Wolodin, einem Vertrauten Putins, angeführt.
Laut der Daily Mail forderte Russland jedoch nicht nur Alaska zurück, sondern auch Fort Ross in Kalifornien...
Im letzten Sommer soll ein Berater des Kremls, Oleg Matveychev, diese Forderung gestellt haben - als Wiedergutmachung für die US-amerikanischen Sanktionen, mit denen Russland sich seit Beginn des Ukraine-Krieges konfrontiert sieht.
Denn in Fort Ross befand sich vor langer Zeit eine russische Siedlung...
Während diese Forderungen von den USA noch als reine Worte abgetan werden konnten, führte ein Ereignis im Sommer 2023 jedoch zur Beunruhigung.
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Russische und chinesische Kriegsschiffe waren gemeinsam "Patrouille" gefahren - in der Nähe Alaskas, wie t-online.de berichtet.
Dass Alaska und Fort Ross überhaupt einmal zu Russland gehörten, ist dem dänischen Marineoffizier in russischen Diensten Vitus Bering geschuldet - dem Namensgeber für die Beringstraße zwischen Russland und Alaska.
Bei der "Großen Nordischen Expedition" zwischen 1733 und 1743 gelang Bering die "zweite Entdeckung" Amerikas, wie t-online berichtet.
1799 wurde die Russländisch-Amerikanische Kompagnie gegründet und es fanden sich mehrere russische Siedlungen in Russisch-Amerika.
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Russland drang immer weiter vor und gründete 1812 an der Pazifikküste Fort Ross. 1840 verlor das Zarenreich das Interesse an der Siedlung, da sie nicht zur Versorgung Alaskas geeignet war, und verkaufte sie an einen Schweizer.
Als der Verkauf Alaskas zustande kam, war das Verhältnis zwischen Russland und den USA um einiges besser als heutzutage.
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Wie der Historiker Henner Kropp laut t-online.de sagt, waren die russischen Herrscher mit dem "fernen und unwirtlichen Alaska" "nie wirklich warm geworden".
Foto: Unsplash / Rod Long
Als der damalige US-amerikanische Außenminister William H. Seward Alaska 1867 für 7,2 Millionen Dollar erwarb, musste er dafür einiges an Häme seiner Zeitgenossen einstecken, die den Nutzen des kalten Landes nicht sahen.
Foto: Gemälde, nach der Unterzeichnung des Alaska-Abkommens am 30. März 1867, von Emanuel Gottlieb Leutze. Personen (v. l. n. r.): Robert S. Chew (Chefsekretär), William H. Seward (Außenminister), William Hunter (2. Assistent des Außenministers), Mr. Bodisco, der russische Botschafter Baron Edward de Stoeckl, Charles Sumner (Senator) und Fredrick W. Seward (Assistent des Außenministers).
Später sollte sich jedoch herausstellen, dass Alaska über ein reiches Ölvorkommen verfügte...
Zudem würde, so Marc von Lüpke auf t-online.de, "ein heutiges Russisch-Amerika die geopolitischen Verhältnisse dramatisch zugunsten Russlands verändern".
Allerdings gilt: Der Verkauf von damals war gültig und Alaska gehört rechtmäßig zu den USA - ob Putin und der Kreml dies heute gut gefällt oder nicht.
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