Globale Probleme beeinträchtigen die psychische Gesundheit junger Menschen, wie eine Studie zeigt

Eine globale Krise
Eine zunehmend kranke Gesellschaft
Die Last der Welt
Der Lancet Psychiatry-Bericht
Weltweite Experten
Die sozialen Medien sind schuld
Isolierung
Andere Faktoren
Ökonomische Faktoren
Einkommensungleichheit
Teure Ausbildung
Schreckliche Immobilienmärkte
Klimawandel
Hoffnungslosigkeit
Die Grenzen des Berichts
90 % der Kinder und Jugendlichen sind nicht vertreten
Eine globale Krise

Experten bezeichnen psychische Erkrankungen bei Jugendlichen seit Monaten als globale Krise. Ein neuer internationaler Bericht befasst sich nun mit den externen Faktoren, die die Krise antreiben und zugleich zu ihren Wurzeln gehören.

Eine zunehmend kranke Gesellschaft

Dr. Patrick McGorry, ein australischer Psychiater und Hauptautor des Berichts, sagte der New York Times, die Daten wiesen eindeutig auf „eine zunehmend kranke Gesellschaft“ hin und „niemand könne mehr behaupten, er sei im Dunkeln.“

Die Last der Welt

Der Bericht wies darauf hin, dass globale Probleme oder „Megatrends“ Teil der Gründe für die nachlassende psychische Gesundheit junger Menschen seien, etwa ungefilterte soziale Medien, Einkommensungleichheit und der Klimawandel.

Foto: Fernando Cferdophotography / Unspalsh

Der Lancet Psychiatry-Bericht

Der Bericht wurde in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet Psychiatry veröffentlicht. Daran beteiligt waren ein Gremium aus Experten für psychische Gesundheit und Wirtschaft sowie junge Menschen.

Weltweite Experten

Laut der New York Times wurde der Bericht über einen Zeitraum von fünf Jahren von einer Kommission aus mehr als 50 Personen erstellt. Laut The Guardian stammten viele der Beweise aus Ländern mit hohem Einkommen.

Die sozialen Medien sind schuld

Soziale Medien stehen im Mittelpunkt der Diskussion über die nachlassende psychische Gesundheit junger Menschen. Bildschirmzeit und ungefilterte Inhalte haben tatsächlich Auswirkungen auf psychische Erkrankungen, heißt es in dem Bericht.

Isolierung

Dr. McGorry erklärte gegenüber The Guardian außerdem, dass soziale Medien die politische Polarisierung vorantreiben und dazu führen, dass sich junge Menschen zunehmend isoliert fühlen, was sich negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirkt.

Andere Faktoren

Doch die sozialen Medien sind nicht der einzige Übeltäter. Andere Faktoren könnten eine noch größere Rolle bei der Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen spielen, und diese sind viel schwieriger zu lösen.

Ökonomische Faktoren

Dem Bericht der New York Times zufolge haben die wirtschaftlichen Trends der letzten beiden Jahrzehnte zu zahlreichen finanziellen und sozialen Problemen beigetragen, von denen vor allem junge Menschen betroffen sind.

Einkommensungleichheit

Die Einkommensungleichheit ist eines der offensichtlichsten Probleme. Dem Internationalen Währungsfonds zufolge sind junge Menschen in Europa im Hinblick auf Einkommen und Beschäftigungsmöglichkeiten benachteiligt.

Teure Ausbildung

Experten haben ähnliche Trends in Entwicklungsländern beobachtet. In Ländern wie den USA, wo eine Hochschulausbildung nicht garantiert ist, leiden junge Menschen zudem unter Studienschulden.

Schreckliche Immobilienmärkte

Junge Menschen haben außerdem mit restriktiven Wohnungsmärkten zu kämpfen. In vielen Ländern beträgt der Preis für ein Eigenheim ein Mehrfaches des durchschnittlichen Jahresgehalts und ist damit deutlich höher als bei älteren Generationen.

Klimawandel

Der Klimawandel ist auch für junge Menschen ein Angstfaktor. Sie sehen, dass die Staats- und Regierungschefs weltweit bei der Verfolgung ihrer Klimaziele nachlassen, und sind laut WHO auch stärker von den Folgen betroffen.

Hoffnungslosigkeit

All diese Faktoren kämen zusammen und würden bei jungen Erwachsenen und Jugendlichen ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit hervorrufen, heißt es in dem Bericht. Dr. McGorry sagte gegenüber The Guardian, dass es in der heutigen Generation weniger Hoffnung für die Zukunft gebe als je zuvor.

Die Grenzen des Berichts

Dennoch wird laut The Guardian in einem Begleitbericht von Forschern des King's College London eingeräumt, dass der Bericht aufgrund des engen Datenumfangs Grenzen habe.

90 % der Kinder und Jugendlichen sind nicht vertreten

Die meisten Informationen im Bericht stammen aus Ländern mit hohem Einkommen. 90 Prozent der Kinder und Jugendlichen leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, so The Guardian. Auch psychische Erkrankungen stellen in diesen Ländern eine größere Belastung dar.

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