Hat Joe Biden Krebs? Ja und nein... es ist kompliziert
Joe Biden hat sich Mitte Februar krebsartiges Gewebe entfernen lassen, wie aus einer Mitteilung seines Arztes hervorgeht. Aber bedeutet dies, dass der US-Präsident Krebs hat?
In einem Schreiben an die Pressesprecherin des Weißen Hauses Karine Jean-Pierre, erklärte Dr. Kevin O'Connor, dass dem Präsidenten eine Hautläsion am Oberkörper entfernt wurde.
Der Eingriff wurde im Rahmen von Bidens "umfassender Gesundheitsuntersuchung" durchgeführt, das entnommene Gewebe wurde für eine "standardmäßig Biopsie" eingeschickt.
"Wie erwartet bestätigte die Biopsie, dass es sich bei der kleinen Läsion um ein Basalzellkarzinom handelte", schrieb Dr. O'Connor, bevor er hinzufügte: "Das gesamte Krebsgewebe wurde erfolgreich entfernt."
Ein Basalzellkarzinom ist eine der häufigsten Krebsarten und kann nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention geheilt werden. Es besteht aus runden Zellen unter der obersten Schicht der Epidermis.
"Der Bereich um die Biopsiestelle wurde bei der Therapie präventiv mit Elektrodesikkation und Kürettage behandelt", so Dr. O'Connor weiter.
O'Connor fügte hinzu, dass der Präsident keine weitere Behandlung benötige, doch die Nachricht von Bidens Krebserkrankung ließ einige Amerikaner zweifeln, ob er noch einsatzfähig sei.
Der umstrittene texanische Republikaner Ronny Jackson nutzte die Gelegenheit von Bidens Krebsdiagnose, um den Präsidenten auf Fox News mit der Moderatorin Maria Bartiromo zu verspotten.
"Ich fange damit an, dass Biden der Krebs ist", sagte Jackson, als er von Bartiromo zu Bidens Krebsdiagnose, seinen kognitiven Fähigkeiten und seiner Eignung für das Amt des Präsidenten befragt wurde. "Er ist das, was entfernt werden muss, nicht das Gewebe, das sie gefunden haben."
Bartiromo erlaubte Jackson, über die kognitiven Probleme des Präsidenten zu lästern, äußerte aber schließlich ihr Mitgefühl für Biden und wünschte ihm und seiner Gesundheit laut einem Bericht von Fox News alles Gute.
"Natürlich wünschen wir Präsident Biden nur das Beste, was das entfernte Krebgewebe betrifft. Wir alle denken so und beten für seine Gesundheit", sagte Bartiromo.
In seinem Bericht versicherte Dr. O'Connor der amerikanischen Bevölkerung, dass es sich bei Bidens Hautläsion um eine äußerst häufige Erkrankung handelte, die sich normalerweise nicht im Körper ausbreitet.
"Basalzellkarzinome neigen nicht dazu, sich auszubreiten oder Metastasen zu bilden, wie dies bei einigen anderen Hautkrebsarten wie Melanomen oder Plattenepithelkarzinomen der Fall ist", schrieb Dr. O'Connor.
Dr. O'Connor ergänzte: "Es hat das Potenzial, größer zu werden, was ein größeres Problem darstellt und die chirurgische Entfernung erschwert."
Bidens Wunde ist laut dem Arzt des Präsidenten "gut verheilt", und O'Connor schrieb, dass er plane, die Haut des Staatsoberhaupts im Rahmen seiner regelmäßigen Gesundheitsuntersuchungen weiter zu beobachten.
Nach seiner dreistündigen Untersuchung im Walter Reed-Militärkrankenhaus am 16. Februar bescheinigte O'Connor dem Präsidenten einen guten Gesundheitszustand. O'Connor schrieb, dass Biden "nach wie vor ein gesunder, kräftiger 80-jähriger Mann ist, der in der Lage ist, die Pflichten der Präsidentenrolle erfolgreich zu erfüllen."
Biden hat seine Präsidentschaftskandidatur für die Demokraten im Jahr 2024 noch nicht offiziell bekannt gegeben, aber als er am 3. März von Reportern gefragt wurde, wann er seine Ankündigung machen wolle, antwortete Biden: "Wenn ich es bekannt gebe", so die Tageszeitung 'Politico'.
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