Hilfe bei Long Covid - Das ist Lauterbachs Initiative für Betroffene
"Long Covid" - Für viele Menschen war die Furcht vor den Spätfolgen der Corona-Infektion während der Hochphase der Covid 19-Pandemie groß. Etwa 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sollen aktuell an Long Covid leiden, wie Schätzungen ergeben haben. Karl Lauterbach will Betroffenen helfen. Die Summen, die der Gesundheitsminister für die Forschung einplant, sind allerdings kleiner als gedacht.
Zu den Symptomen von Long Covid zählen Erschöpfung, Muskelschwäche und Gedächtnisprobleme. Die Symptome sind vielfältig und eine sichere Aussage über Long Covid bislang nur schwer möglich.
Foto: Pixabay / geralt
Laut der interdisziplinären Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) handelt es sich um Long Covid, wenn die typischen Symptome der Corona-Erkrankung auch vier Wochen nach der Infektion weiterhin auftreten.
Foto: Pixabay / Claudio_Scott
Derzeit ist nur eine Symptombehandlung möglich, die Krankheit an sich ist nach aktuellem Stand der Medizin nicht heilbar - denn es gibt zu wenige Kenntnisse darüber, wie die gesundheitlichen Auswirkungen entstehen, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
Foto: Pixabay / DieterRobbins
Aus diesem Grund plant Gesundheitsminister Karl Lauterbach eine finanzielle Förderung für die Long Covid Forschung.
Die Gelder aus Lauterbachs Initiative zu Angeboten der Unterstützung bei den Auswirkungen einer Corona-Erkrankung sollen vor allem für die Forschung an Therapiekonzepten aufgewendet werden. Denn die Forschung an "durchschlagenden Arzneimitteln" sei unterfinanziert, wie Lauterbach twitterte.
Am Mittwoch, dem 12. Juli, gab Lauterbach in Berlin bekannt, dass 41 Millionen Euro dafür zur Verfügung gestellt werden.
Dies ist allerdings weniger als die Hälfte der ursprünglich geplanten Summe: Lauterbach hatte mit 100 Millionen Euro gerechnet.
Durch die Aufstellungen des Haushalts für das Jahr 2024 wurde diese ursprünglich geplante Summe verringert.
Von den nun bewilligten 41 Millionen Euro kommen 21 Millionen vom Gesundheitsministerium und 20 Millionen von dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Der Bundesausschuss besteht aus Vertretern von Krankenhäusern, Ärzten und Krankenkassen und ist dafür zuständig, über die Übernahme von Behandlungen durch die gesetzlichen Kassen zu entscheiden.
Foto: Pixabay / DarkoStojanovic
Neben den Geldern für die Long Covid Forschung sieht Lauterbachs Initiative auch die Konzeption einer Website sowie die Gründung eines Runden Tisches vor.
Auf der Website soll gesichertes Wissen zu Long Covid gesammelt und so eine Informationsplattform für Betroffene, aber auch medizinisches Personal, geschaffen werden.
Foto: Website BMG Initiative Long Covid, www.bmg-longcovid.de
Der Runde Tisch, der am 12. September zum ersten Mal tagen soll, soll Long Covid Betroffene zusammenbringen und so den Erfahrungsaustausch ermöglichen.
Foto: Pixabay / cdu445
Auch Personen mit Post Covid Symptomen, also einem längeren Anhalten der Symptome von über drei Monaten nach der Erkrankung, sollen am Runden Tisch vertreten sein, ebenso wie Betroffene von Auswirkungen der Corona-Impfungen, sogenannte "Post Vac"-Fälle.
Foto: Pixabay / silviarita
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass in ganz Europa etwa 36 Millionen Menschen im Rahmen von Long und Post Covid an den gesundheitlichen Folgen der Corona-Erkrankung leiden.
Foto: Pixabay / pexels
WHO stuft den Süßstoff Aspartam als "möglicherweise krebserregend" ein