Kakaopreise: Weihnachten bald ohne Schokolade?
Der Anstieg der Kosten für Kakao und Zucker hat den Preis für Schokolade in diesem Jahr in Spanien nach Angaben des nationalen Statistikamt INE um 21% in die Höhe schnellen lassen. Aber auch in anderen Ländern wird die gerade an Weihnachten wichtige Köstlichkeit immer teurer, was auch mit dem Klimawandel zu tun hat.
Im November 2023 kostete eine Tonne Kakao auf dem Weltmarkt etwa 4.000 Euro. Aktuell liegt der Preis aufgrund einer schlechten Ernte und einer wachsenden Nachfrage bei rund 8.000 Euro. Zwischenzeitlich hatte der Preis laut Kurier in 2024 sogar Spitzen von fast 12.000 Euro pro Tonne erreicht.
Überall, ob in Madrid, Zürich oder Düsseldorf stehen derzeit die Leute Schlange, um bestimmte Premium-Sorten zu ergattern. Auch Marken wie Louis Vuitton springen auf den Zug auf. Im Dschungel Ecuadors wachsen laut Designreisen die Kakaobohnen für eine der teuersten Schokoladen der Welt. Aber aus Dubai kommen derzeit die beliebtesten Tafeln.
50 Gramm der dunklen To'ak-Schokolade aus der seltenen Bohnesorte "Nacional" aus Ecuador kosten nach Designreisen 230 Euro. Die Kakaobäume stehen mitten im Urwald. Es wird vermutet, dass bereits vor 5300 Jahren die Mayo-Chinchipe in Ecuador Kakao kultiviert haben. Aber aus dem reichen Dubai kommt der Weihnachtshit.
Laut The Objective könnte eine Tonne Kakao aufgrund der drohenden Knappheit bald die 10.000-Dollar-Marke überschreiten. Die spanische Konsum-Organisation FACUA hat neun schokoladige Weihnachtsartikel auf Preissteigerungen untersucht, wobei Produkte von Suchard, Lindt oder Nestlé besonders teuer geworden sind bzw. gleiche Preise für weniger Inhalt verkauft werden.
Quelle: jennifer-pallian-pralinen-unsplash
Sat1 berichtet, dass in den Ernteländern wie Ghana wegen Schädlingsbefalls deutlich weniger geerntet wurde und sich auch deswegen die Preise an Weihnachten je nach Produkt bis zu vier Mal höher sind, als in den Vorjahren. Die Kakaobauern profitieren davon am wenigsten, berichtet der SWR.
Laut der Initiative "Make chocolate fair" arbeiten in Ghana und der Elfenbeinküste etwa 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen. Fairtrade wirbt dafür, dass bei ihren Bauern die Gehälter in den vergangenen Jahren enorm gestiegen seien. Derweil machen Hersteller Geld mit limitierten Auflagen.
Ein Geschäftsmann aus Berlin zeigt, wie einfach das Geldmachen mit dem Naschwerk ist. Er hat aus der teuren Dubai-Schokolade Weihnachtsmänner und Gold-Taler hergestellt, wie die BILD berichtet. Sie verkaufen sich rasant schnell und machen den Standard-Schokomännern Konkurrenz.
Das Hamburger Abendblatt berichtet, dass Ritter Sport die Tafelpreise schon erhöht hat. Die Verbraucherzentrale Niedersachen weist darauf hin, dass wenn schon teuer, dann doch besser fair, damit alle was davon haben. Das Siegel mit den strengsten fairer Handel-Kriterien ist demnach GEPA.
Folgen Sie uns und erhalten Sie jeden Tag Zugang zu großartigen exklusiven Inhalten