Kalter Krieg: So sähe die Welt aus, hätte die UdSSR gewonnen
Die Sowjetunion hörte am 25. Dezember 1991 auf zu existieren, als der damalige Präsident der UdSSR, Michail Gorbatschow, zurücktrat und die Hammer-und-Sichel-Flagge vom Kreml entfernt wurde.
Zuvor war in den 1990er Jahren mit dem Fall der Berliner Mauer das Ende des so genannten "realen Sozialismus" eingeläutet worden, dessen von Moskau abhängige Regime wie Dominosteine nacheinander fielen. Was aber, wenn es anders gekommen wäre. Was, wenn die UdSSR sich gehalten und ihre territoriale Macht sogar ausgebaut hätte?
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Der 2007 erschienene Roman "Der Gladiator" des amerikanischen Schriftstellers Harry Turtledove (der sich auf das Spiel mit Uchronien - also Fantasien, die auf alternativen historischen Ereignissen zu den realen beruhen - spezialisiert hat) zeigt eine Welt, in der die Sowjetunion das Spiel gewonnen hat.
Bild: By https://www.goodreads.com/book/show/101524.The_Gladiator, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=61280495
In Harry Turtledoves Roman erlauben die USA (unter Kennedys Präsidentschaft) der UdSSR, Atomraketen auf der Insel Kuba zu stationieren, und ziehen sich aus Vietnam zurück. Beide Ereignisse stärken die sowjetische Macht und marxistische Regierungen übernehmen die Macht in ganz Lateinamerika.
Während die UdSSR in den 1980er und 1990er Jahren nur Lateinamerika und Asien beherrschte, wurden auch die europäischen Länder vom Kommunismus vereinnahmt, angefangen mit Italien und Frankreich.
Die Vereinigten Staaten brechen unter der Einkreisung der kommunistischen Länder zusammen und konvertieren auch zum Sozialismus in der uchronischen Fantasie, die in "Der Gladiator" dargestellt wird.
In "Red Army", einem Roman von Ralph Peters. Der pensionierte Oberstleutnant der US-Armee stellte sich eine Invasion Westdeutschlands durch die Streitkräfte des Warschauer Pakts vor (der militärischen Organisation, die der NATO entspricht und von der Sowjetunion angeführt wurde).
Bild: By https://www.abebooks.co.uk/servlet/BookDetailsPL?bi=30186716125, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=58705936
In Wirklichkeit geht "Rote Armee" nicht so weit, die Frage zu stellen, wie eine "sowjetisierte" Welt aussehen würde, sondern stellt vielmehr eine Übung in militärischer Vorstellungskraft dar: Wie hätte eine Bodenoffensive des sozialistischen Blocks ausgesehen, wenn die Mauer von der anderen Seite aus gefallen wäre?
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Hätte die UdSSR gesiegt, wäre das sozialistische Modell vorherrschend und selbst Superman (wie im Comic Superman: Red Son") würde Hammer und Sichel auf der Brust tragen.
Bild: De Manuel Molinero Martín - Lo he realizado a partir del diseño que aparece en el cómic Superman: Red Son, Dominio público, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=140045462
Superman: Red Son" warf die Möglichkeit auf, dass der Junge vom Krypton in der Sowjetunion und nicht in den Vereinigten Staaten gefallen war. Der Comic wurde von Mark Millar geschrieben und 2003 veröffentlicht und wurde sofort ein Klassiker.
Auf jeden Fall ist es schwierig zu wissen, wie eine sozialistische Welt im Stil der UdSSR aussehen würde, da die Sowjetunion selbst in den 1990er Jahren unter der Führung von Gorbatschow eine Öffnung und Liberalisierung einleitete, die das System veränderte. Wäre der Kommunismus heute zum Beispiel mit dem chinesischen System vergleichbar, das immer noch existiert?
Wenn wir uns China (und andere Länder wie Vietnam) ansehen, dann ist der Kommunismus des 21. Jahrhunderts eine Art Staatskapitalismus mit einem gewissen Spielraum für freies Unternehmertum und Bereicherung, aber mit strenger Kontrolle durch die Partei. Und natürlich keine politischen Freiheiten.
Ein 21. Jahrhundert unter der Vorherrschaft der Sowjetunion als Großmacht ist in Wirklichkeit eine unmögliche Dystopie. Aber man weiß nie, ob die Geschichte nicht doch anders verlaufen wäre.
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