Kein Impfstoff, 70 % Todesrate: Nipah-Virus fordert in Indien erste Opfer
Das Wiederauftreten des Nipah-Virus (NiV) hat in Südindien die Alarmglocken läuten lassen, wo ein neuer Ausbruch bereits zu zwei Toten und vier Infizierten geführt hat.
Die Gesundheitsministerin von Kerala, Veena George (im Bild), hat die Schließung mehrerer Schulen im Bezirk Kozhikode im Bundesstaat Kerala angeordnet, wie NDTV berichtet.
Ziel der Behörden ist es, eine möglicherweise katastrophale Ausbreitung zu verhindern. Zu diesem Zweck suchen die Experten neben der Eindämmung der betroffenen Gebiete auch nach der Quelle des neuen Ausbruchs.
Dem Bericht zufolge werden Flüssigkeitsproben von Fledermäusen und Obstbäumen entnommen, die beide Träger des Nipah-Virus sein können.
"Wir testen an Menschen und nehmen parallel dazu Flüssigkeitsproben in Waldgebieten, die ein potenzieller Hotspot für die Ausbreitung sind", so Veena George.
Darüber hinaus erklärte der Gesundheitsminister, dass zur Unterstützung der medizinischen Zentren in Kozhikode mobile Einheiten eingerichtet wurden, in denen Tests und epidemiologische Studien durchgeführt werden sollen.
Andererseits haben die staatlichen Behörden eine Reihe von Empfehlungen an alle Bürger ausgesprochen, um eine massive Ansteckung zu vermeiden.
Unter anderem sollen die Bürger daran erinnert werden, dass die Übertragungswege des Nipah-Virus Körperflüssigkeiten sind, so dass Speichel und Blut einer infizierten Person hoch ansteckend sind.
In diesem Fall war es der indische Gesundheitsminister Mansukh Mandaviya, der einen detaillierten Präventionsplan für diejenigen vorstellte, die glauben, an den Symptomen des Nipah-Virus zu leiden, das bereits zwei Menschenleben gefordert hat.
Die Symptome des Nipah-Virus (NiV) sind denen des Covid-19-Virus sehr ähnlich und reichen von hohem Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Atemproblemen.
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Wenn das Nipah-Virus ein schwereres Stadium erreicht, können sich diese Symptome zu einer Enzephalitis entwickeln.
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Die indischen Behörden sind bestrebt, den Schaden durch dieses Virus zu begrenzen, so wie sie es im Juni 2018 getan haben, als der erste Ausbruch dieses Nipah-Virusstammes verzeichnet wurde.
Sie ereignete sich auch in den Bezirken Kozhikode und Mallapuram in Kerala, wo 17 Menschen getötet wurden.
Gegenwärtig gibt es keinen spezifischen Impfstoff, so dass das Gesundheitspersonal nur die Symptome behandeln kann, die die Krankheit bei den Betroffenen verursacht.
Der besorgniserregendste Aspekt des Nipah-Virus ist die Sterblichkeitsrate von bis zu 70 %, d. h. mehr als zwei von drei infizierten Personen sterben nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC).
Unterdessen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Nipah-Virus in die Liste der Krankheiten aufgenommen, die vorrangig untersucht werden sollen, um ihr epidemisches Potenzial zu kontrollieren. Die Liste umfasst auch Viren wie Ebola und Zika.
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