Greta Thunberg während der Proteste in Lützerath festgenommen

Die Klimaaktivisten geben nicht auf
Pfefferspray und Schlagstöcke
Laut Polizei ist das gefährlich
Greta Thunberg leistet friedlichen Widerstand
Sie antwortet mit einem Lächeln
Lützerath wird bald verschwunden sein
Symbol für den Kampf gegen fossile Brennstoffe
Die letzten Aktivisten haben Lützerath freiwillig verlassen
Unterirdischer Widerstand
Demo gegen die Räumung in Lützerath
Ausschreitungen
dju ziehet negative Bilanz über Pressefreiheit
Mit dabei zwei bekannte Klimaaktivistinnen
Gewaltfreier Protest
Lützerath muss der Kohle Platz machen
Ihr Anliegen
Unterstützung von NGOs
Würde das 1,5-Grad-Ziel gefährdet?
Was sagt der 'grüne' Wirtschaftsminister?
Mehr Kohle, aber nicht mehr so lange
RWE gewinnt vor Gericht
Der letzte Einwohner von Lützerath
Die Klimaaktivisten geben nicht auf

Nach der Räumung von Lützerath gehen die Proteste gegen den Braunkohleabbau weiter. Auch die prominente schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat an den Demonstrationen teilgenommen - und ist mit der Polizei aneinander geraten. Im Bild ist sie in der Mitte umringt von Polizeibeamten zu sehen.

Pfefferspray und Schlagstöcke

Während der Demonstration sind einige Aktivisten in Richtung des Tagebaus Garzweiler gelaufen. Um sie von der Abbruchkante fernzuhalten, hat die Polizei nach eigenen Angaben auch Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt.

Laut Polizei ist das gefährlich

Der Grund: Laut Polizei ist dieses Verhalten gefährlich, weil durch den matschigen Untergrund  Abrutschgefahr besteht. Ein Sprecher der Polizei sagte gegenüber der SZ: "Die Kollegen stellen sich natürlich denen entgegen, die da Richtung Kante laufen."

Greta Thunberg leistet friedlichen Widerstand

An der Abruchkante haben dann Polizeibeamte eine Gruppe von Aktivisten und Kohlegegnern umstellt. Mit dabei auch Greta Thunberg. Als die Aktivisten der Aufforderung zu gehen nicht nachkommen, greift die Polizei ein und trägt auch Greta Thunberg weg.

Sie antwortet mit einem Lächeln

Laut SZ hat Greta Thunberg auf die Frage, ob sie bereits in anderen Ländern so behandelt worden sei mit einem Lächeln im Mundwinkel geantwortet.

Lützerath wird bald verschwunden sein

Lützerath wird es bald nicht mehr geben. Der Ort wird abgerissen um Braunkohle zu fördern. Laut dem Energiekonzern RWE, verantwortlich für den Braunkohleabbau, ist die Räumung  beendet. Und der "Rückbau" von Lützerath werde "in den kommenden Tagen" abgeschlossen.

Symbol für den Kampf gegen fossile Brennstoffe

Lützerath ist zum Symbol für den Kampf um die Abkehr von fossilen Brennstoffen inmitten einer Energiekrise geworden. Es wird abgerissen, um den Ausbau des benachbarten Braunkohlebergwerks Garzweiler zu ermöglichen.

Die letzten Aktivisten haben Lützerath freiwillig verlassen

'Pinky' und 'Brain' (im Bild), zwei Aktivisten, die tagelang in einem Tunnel ausgeharrt hatten um die Räumung zu verzögern, haben Lützerath am Montag, den 16. Januar 2023 freiwillig verlassen.

Unterirdischer Widerstand

Sie hatten Aufsehen erregt, als sie über das Aktionsbündnis 'Lützerath lebt' Videomaterial aus einem selbstgebauten Tunnel in den sozialen Medien veröffentlichten. Die Feuerwehr und Spezialeinheiten vom Technischen Hilfswerk wurden angefordert, um die beiden Männer aus dem Tunnel zu holen.

Demo gegen die Räumung in Lützerath

Zur gleichen Zeit, am Samstag, den 14. Januar, fand eine Großdemonstration gegen die Räumung von Lützerath statt, bei der es Verletzte auf beiden Seiten und gegenseitige Schuldzuweisungen gab.

 

Ausschreitungen

"Es sind um die 100 Menschen verletzt worden", sagt Florian Özcan, einer der Sprecher des Aktionsbündnisses 'Lützerath lebt', der  Süddeutschen Zeitung. Die Polizei hat 70 verletzte Polizisten gemeldet. Laut den Veranstaltern haben 35 000 Menschen demonstriert, die Polizei sprach von rund 15 000 Teilnehmern.

 

dju ziehet negative Bilanz über Pressefreiheit

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union(dju) NRW zieht eine negative Bilanz der Pressefreiheit. Ihre Kritik: "Zeitweise gab es für Pressevertreter während laufender polizeilicher Maßnahmen keinen Zugang zu den Hallen und einer Scheune im Dorf, wo es nach den vorliegenden Informationen im Rahmen der Räumung mutmaßlich zu Körperverletzungen im Amt und gefährlichem Verhalten durch die Polizei gegenüber Protestierenden kam."

Mit dabei zwei bekannte Klimaaktivistinnen

Auch bei diesen ersten Protesten war  die international bekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg dabei, Seite an Seite mit Luisa Neubauer (im Bild links).

Gewaltfreier Protest

Die Hamburgerin hat sich als Hauptorganisatorin der 'Fridays for Future' in Deutschland einen Namen gemacht. Das Bild zeigt den Moment, in dem die Polizei Luisa Neubauer wegträgt.

Lützerath muss der Kohle Platz machen

Der Polizeieinsatz gegen Klimaaktivisten und Kohlegegner in Lützerath hatte am Mittwoch, dem 11. Januar 2023 angefangen. Holzhütten, Baumhäuser und Barrikaden wurden von Baggern abgerissen. Einige Aktivisten hatten sich festgekettet, festgeklebt oder einbetoniert.

 

 

Ihr Anliegen

Ihr Ziel ist es den Abbau der Braunkohle unter Lützerath zu verhindern, und sie warnen vor schwerwiegenden Folgen für das Klima durch die Kohleverbrennung. Schon seit etwa zwei Jahren leben Klimaschützer in Lützerath. Jetzt sollen sie dem Kohleabbau endgültig Platz machen.

Unterstützung von NGOs

NGOs wie Greenpeace oder BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) unterstützen die Proteste. Sie sind der Meinung, dass Deutschland über genügend Kapazitäten zur Energieerzeugung  verfügt und die Braunkohle unter Lützerath nicht benötigt.

"Die Räumung muss gestoppt werden"

"Es gibt keine energiepolitische Notwendigkeit, die Kohle unter Lützerath abzubaggern. Es ist ein fatales Signal, wenn dennoch das Abbaggern von Lützerath mit einem großen Polizeieinsatz ermöglicht wird. Die Räumung muss jetzt sofort gestoppt werden!“ Das fordert Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

Würde das 1,5-Grad-Ziel gefährdet?

BUND erklärt auf seiner Webseite: "Wenn Lützerath fällt, wird RWE allein in Garzweiler 280 Millionen Tonnen Braunkohle abbaggern. Es geht also um mehr als Symbolpolitik – es geht um nichts weniger als die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels. Wird diese gigantische Menge Braunkohle verfeuert, reißt Deutschland endgültig das Pariser Klimaschutzabkommen."

Was sagt der 'grüne' Wirtschaftsminister?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen argumentierte mit der Gaskrise und verteidigte die Entscheidung in einem Interview mit dem ZDF wie folgt: "Lützerath ist nicht das 'Weiter so' der Energiepolitik der Vergangenheit. Es ist der Schlussstrich darunter."

Mehr Kohle, aber nicht mehr so lange

Die nordrhein-westfälische Landesregierung aus CDU und Grünen hat den Abriss und die Erweiterung des Kohlebergwerks genehmigt, aber gleichzeitig einen beschleunigten Ausstieg aus der Kohleverstromung in Nordrhein-Westfalen von 2038 bis 2030 angekündigt.

RWE gewinnt vor Gericht

Im Frühjahr 2022 hatte RWE, der Energiekonzern, dem der Tagebau Garzweiler gehört, vor Gericht durchgesetzt, dass die Überreste von Lützerath eingeebnet werden dürfen. Im Bild Demonstranten am 23. April 2022. Eines ihrer Argumente: Garzweiler beliefert das nahe gelegene Kohlekraftwerk Neurath, das nach Daten aus dem Jahr 2020 der zweitgrößte CO2-Emittent in Europa ist.

Der letzte Einwohner von Lützerath

Der Landwirt Eckardt Heukamp (im Bild) war der letzte Einwohner von Lützerath. Im März 2022 entschied ein Landgericht, dass Heukamp wegen der Erweiterung des Kohlebergwerks ausziehen muss. Das Urteil besagt, dass RWE, der Betreiber, das Recht hat, das Eigentum von Heukamp gegen eine Entschädigung zu enteignen. Er muss - genau wie ganz Lützerath - der Braunkohle Platz machen.

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