Matthias Warnig: Wladimir Putins deutscher Vertrauter

Ex-Stasi-Agent an der Seite von Putin
So begann alles
Anfänge bei der Stasi
Karriere in der DDR
Auslandsspionage
Referent der Wirtschaftsministerin
Wechsel zur Bank
Umzug nach Sankt Petersburg
Karriere in Russland
Nord Stream AG
Nord Stream 2 AG
Beziehung zu Putin
Anfänge in Dresden
Gemeinsame Auftritte
Freunde von Gerhard Schröder
Interview mit 'Die Presse'
Lieber im Hintergrund
Nur wichtige Dinge tun
Einflussreicher Geschäftsmann
Sanktionen der USA
Bedrohtes Projekt
Sich retten
Von 42,75 % auf 1 %
Untergetaucht
Ex-Stasi-Agent an der Seite von Putin

Matthias Warnig, ist ein Geschäftsmann, der es von Stasi-Agent bis zum engen Vertrauten von Putin geschafft hat. Eine skurrile und interessante Karriere, die wir genauer unter die Lupe nehmen werden.

So begann alles

Der deutsche Geschäftsführer und Freund Putins, kam am 26. Juli 1955 in Altdöbern in der Niederlausitz, als Artur Matthias Warnig zur Welt. Er zeigte bereits früh politisches Interesse und war FDJ-Sektretär.

Anfänge bei der Stasi

Bereits mit 18 Jahren verpflichtete er sich dazu, Mitarbeiter der Stasi zu werden. Das kam aber erst 2005 ans Licht. Er stellte zur gleichen Zeit einen Antrag, um in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) einzutreten.

Karriere in der DDR

Er erhielt eine Grundausbildung beim Wachregiment 'Feliks Dzierzynski' des Ministeriums für Staatssicherheit und im Jahr 1974 wurde er dann schließlich zum Stasi-Informant mit dem Decknamen 'Hans-Detlef'.

Auslandsspionage

1975 wurde er zum Agent in der Auslandsspionageabteilung und sein Deckname wechselte zu‚ ‘Ökonom‘. Passend dazu begann er 1977 ein Studium der Nationalökonomie an der Hochschule für Ökonomie Berlin.

Referent der Wirtschaftsministerin

1989 war Warnig Referent der Wirtschaftsministerin Christa Luft und nahm während der Regierung von Ministerpräsident Hans Modrow an den Verhandlungen über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion teil. Dort lernte er Wolfang Röller, den Vorstandschef der Dresdner Bank, kennen.

Wechsel zur Bank

Röller bot Warnig kurze Zeit später einen Posten in der Dresdner Bank an. Zwei Tage nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages am 18. Mai 1990 und kurz vor der politischen Wiedervereinigung, nahm Warnig das Angebot des Bankchefs an.

Umzug nach Sankt Petersburg

Im Oktober 1991 brachte ihn seine Arbeit für die Bank nach Sankt Petersburg. Dort kam er 2003 in den Aufsichtsrat der Bank Rossija. In dieser Zeit schaffte er es in zahlreiche Aufsichtsräte der wichtigsten Unternehmen Russlands.

Karriere in Russland

Danach kam für ihn ein Sitz im Aufsichtsrat der Bank VTB und verschiedene Posten in Konzernen der Rohstoffindustrie. Darunter auch Gazprom und United Company Rusal.

Nord Stream AG

Schließlich wurde er 2006 der Geschäftsführer der Nord Stream AG, das Unternehmen für die erste Gaspipeline von Wyborg in Russland durch die Ostsee nach Lubmin in Deutschland. Diesen Posten behielt er bis 2015.

Nord Stream 2 AG

Später wurde er dann Geschäftsführer von der Nord Stream 2 AG, ein Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, für eine zweite Pipeline von Russland nach Deutschland.

Beziehung zu Putin

Warnig ist bekannt als der engste nicht russische Freund von Putin. Es wird vermutet, dass sie sich zu ersten Mal 1989 begegneten, als beide an Feierlichkeiten zum 71. Jahrestag der Tscheka teilnahmen.

Anfänge in Dresden

Der Ex-Stasi-Agent wurde später Teil der von Putin gegründeten KGB-Zelle in Dresden. Seit dem werden beide immer wieder zusammen gesehen und bei Geschäften in Verbindung gebracht.

Gemeinsame Auftritte

Sie wurden seit 1991 oft zusammen bei offiziellen Veranstaltungen gesehen. So war Warnig auch am 18. März 2018 bei der Zeremonie zur vierten Amtseinführung von Putin anwesend.

Freunde von Gerhard Schröder

Beide wurden in der Zeit auch regelmäßig mit Altbundeskanzler Gerhard Schröder gesehen, wie bei seinem 70. Geburtstag. Ein Freund, den sie gemeinsam haben.

Interview mit 'Die Presse'

Der Geschäftsmann hält sich mit Medienauftritten sehr zurück und spricht selten direkt über seine Beziehung zu Putin, aber 2018 gab er ein exklusives Interview in der österreichischen Zeitung 'Die Presse', das einen seltenen Einblick in sein Leben zuließ.

"Putin hat kein Handy"

In dem Interview mit 'Die Presse' erklärte Warnig, dass Putin kein Handy hat, "Aber wenn ich was möchte und das Bedürfnis habe, ihn zu sehen, kriegen wir das schon auf die Reihe".

Lieber im Hintergrund

Als ihn 'Die Presse' auf sein Verhalten gegenüber den Medien anspricht, erklärt er: "Das ist gewollt. Ich bin nicht gerne vorne in der ersten Reihe oder in der Zeitung auf dem Titelblatt."

Nur wichtige Dinge tun

"Vielleicht hängt das auch mit meiner Vita zusammen. Ich will keine Popularität nach außen, sondern ich will meine Dinge machen, die ich für richtig und wichtig halte.", fügt er in dem Interview mit der österreichischen Zeitung 'Die Presse' hinzu.

Einflussreicher Geschäftsmann

Mit wichtigen Dingen, sind bestimmt, die zahlreichen Vorstandsposten die er jetzt seit über 20 Jahren in Russland hat, gemeint. Aber auch so ein reicher und einflussreicher Geschäftsmann wie Warnig bekommt die Konsequenzen des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine zu spüren.

Sanktionen der USA

Als Russland der Ukraine den Krieg erklärte, wurden viele Sanktionen erhängt. So auch von den USA gegen die größten Wirtschaftsunternehmen Russlands, darunter auch viele Projekte von Warnig, vor allem Nord Stream 2.

Bedrohtes Projekt

Durch diese Sanktionen ist jetzt eines seiner wichtigsten Projekte: Nord Stream 2, die zweite Gaspipeline von Russland nach Deutschland, in akuter Gefahr. Dem Unternehmen aus der Schweiz steht der Konkurs bevor, aktuell mit einer verlängerten Frist bis zum Januar 2023.

Sich retten

Seit dem versucht Warnig sich und sein Privatvermögen in Sicherheit zu bringen. Er selbst lebt seit 2006 mit seiner Familie wieder in Staufen im Breisgau und hat dafür gesorgt, dass der Großteil seines Vermögens auf seine Familie überschrieben wurde.

Von 42,75 % auf 1 %

Laut der Welt am Sonntag, ging Warnigs Anteil der Familienholding MW Invest KG von 42,75 auf nur ein Prozent. Die restlichen Anteile gingen an seine Ehefrau und seine Kinder.

Untergetaucht

Seitdem ist der 'Oligarch aus Ostdeutschland', wie ihn die Medien gerne nennen, untergetaucht. Die Spuren, die er durch seine geschäftlichen Aktivitäten hinterlässt, werden immer weniger und sind immer mehr von Insolvenzverfahren umgeben.

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