Nuclearcity: Leben in Pekings unterirdischen Atombunkern
Die unterirdische Siedlung in Peking, der Hauptstadt Chinas, soll für schätzungsweise eine Million Menschen das Zuhause sein.
Das Tunnelsystem aus Tausenden von Luftschutzkellern wurde von Mao Zedong Ende der 60er-Jahre bauen lassen, da dieser einen nuklearen Anschlag befürchtete.
Auf dem Bild sieht man einen der Eingänge zu den Bunkerbehausungen. Dahinter, luxuriöse Wohnungen. Steigende Mieten in Peking zwingen viele der Wanderarbeiter der Stadt in kleine Wohnungen im Untergrund zu ziehen.
Der Verwalter eines Wohnkomplexes in einem chinesischen Luftschutzbunker bringt ein Schild mit den Regeln der Gemeinschaft am Stadtrand von Peking an.
Ein Mann bereitet in der Gemeinschaftsküche Essen zu.
Die Wäsche hängt in den Korridoren der unterirdischen Siedlung zum Trocknen.
Ein Angestellter steht auf, um einem Kunden in einem Supermarkt unter der Erde zu helfen. Es gibt aber auch Gemeinschaftszentren, Bars, Tanzschulen und Schönheitssalons.
Ein Mann sitzt in seiner engen Bunkerbehausung, in der er sein ganzes Eigentum bewahrt. Als der Kalte Krieg vorbei war, fing das Verteidigungsministerium an, die Bunker als Wohnungen zu vermieten.
Das Zimmer dieser jungen Frau ist mit Postern dekoriert. Die Bunkerwohnungen sind etwa 4 qm groß, sauber und, wider der Erwartungen, gar nicht feucht oder schlecht riechend. Meist wird das Bett tagsüber als Abstellfläche benutzt.
Eine Waschmaschine steht im Badezimmer. Bilder über die Stadt unter der Stadt gibt es wenige, denn Ausländern ist der Zutritt untersagt. Wachleute oder Hausmeister bewachen die Siedlungen und lassen niemanden rein.
Grund dafür ist, dass der chinesische Staat die unterirdischen Atombunkerwohnungen geheim halten möchte.
Eine Wohnung ist für 700 Renminbi zu mieten, das sind etwa 100 Euro, also 20 Euro pro Quadratmeter. Das ist selbst für deutsche Verhältnisse sehr teuer.
Viele der Bewohner sind nur auf Zeit in den Bunkern untergekommen. Es soll erträglich sein dort zu leben, aber nicht auf Dauer, denn das soll auf die Psyche gehen. Aber man kann dort schneller sparen, um sich später ein Haus in einem Dorf zu kaufen.
Auf dem Bild ist eines der Hotelzimmer mit Betten zu sehen, in denen man für wenig Geld übernachten kann.
Dieses "Hotelzimmer" ist so schmal, dass die Betten aneinandergereiht stehen.
Dieses Bild zeigt eine Katze am Eingang an einem der Eingänge zu den Luftschutzbunkern. Die städtischen Behörden selber geben jedoch an, dass in Peking etwa 281.000 Menschen unter der Erde leben.
Eine Frau macht ihren Abwasch in einer der Gemeinschaftswaschküchen.
Für eine Reportage haben sich Reporter von Galileo (Pro7) in die Siedlungen getraut, mit der Gefahr erwischt zu werden. Auf dem Bild sieht man einen der Friseursalons der unterirdischen Stadt, in der auch ganze Familien mit Kindern leben.
Bild: YouTube / Screenshot Galileo: Nuclear City: Die Bunker-Stadt unter Peking
Sogar einen Billiardraum gibt es dort.
Bild: YouTube / Screenshot Galileo: Nuclear City: Die Bunker-Stadt unter Peking
In der Stadt unter der Stadt leben ganz normale Menschen, die jeden Tag arbeiten gehen oder sogar dort ihre Geschäfte haben. In einer Stadt, in der die Mietpreise unaufhörlich in die Höhe steigen, kann man dort etwas Zeit gewinnen und sparen, um seine Träume zu erfüllen.