Russland verliert fortschrittliches Artilleriegeschütz im Fronteinsatz
Vor kurzem verloren die russischen Truppen an der Front in der Ukraine ein weiteres faszinierendes Artilleriesystem. Die Ukrainer haben die Waffe aber nicht zerstört.
Im Juni tauchten in den sozialen Medien erstmals Bilder eines außer Gefecht gesetzten selbstangetriebenen 152-mm-Artilleriesystems vom Typ Giatsint-S auf, es gab jedoch nur wenige Einzelheiten darüber, was mit der Waffe passierte.
Bildnachweis: Wiki Commons von Vitaly V. Kuzmin, CC BY-SA 4.0
Die ukrainische Militärnachrichten-Website Militarnyi berichtete, das russische Giatsint-S befände sich irgendwo an der Front in einer Kampfposition und sei mit Anti-Drohnen-Bildschirmen ausgestattet.
Anhand von Bildern russischer Telegram-Kanäle gelangte Militarnyi zu dem Schluss, dass das Artilleriesystem höchstwahrscheinlich durch die Explosion einer Granate in seinem Rohr zerstört wurde.
Bildnachweis: Telegram @lost_warinua
„Dies deutet darauf hin, dass russische Artilleristen auf ukrainische Stellungen feuerten, aber ihre selbstangetriebene Waffe aufgrund einer abnormalen Zündung oder einer ‚Fehlfunktion‘ verloren“, erklärte Militarnyi.
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Es sind keine Angaben zu Opfern oder Verletzungen im Zusammenhang mit dem Vorfall bekannt, doch die Bilder zeigen, dass das Artilleriegeschütz aufgrund der durch die Explosion verursachten Schäden vermutlich nicht repariert werden kann.
Bildnachweis: Telegram @lost_warinua
„Die selbstangetriebene Waffe ist wahrscheinlich irreparabel, da das Chassis durch die Explosion und den anschließenden Brand erheblich beschädigt wurde“, bemerkte Militarnyi über das außer Betrieb gesetzte System.
Das Giatsint-S ist zwar keins der wichtigeren oder modernsten selbstangetriebenen Artilleriegeschütze Russlands, aber es ist eine recht wirksame Waffe, wenn es um Gegenbatterieoperationen geht.
Bildnachweis: Wiki Commons von Mil.ru, CC BY 4.0
Mit einem Giatsint-S kann man feindliche Artillerie außer Gefecht setzen, aber auch Feuerstellungen und Feldbefestigungen zerstören. Die Artillerie kann auch als Panzerabwehrsystem eingesetzt werden.
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Army Recognition berichtete, dass der Giatsint-S erstmals Ende 1968 in der Sowjetunion in Dienst gestellt wurde, die Variante 2S5 jedoch bereits ab 1976 in Moskau und anderen Ländern eingesetzt wurde.
Bildnachweis: Wiki Commons von One half 3544, Eigenes Werk, Gemeinfrei
Die Giatsint-S kann mit konventioneller Munition eine Reichweite von bis zu 28,4 Kilometern abfeuern und mit moderner Munition ihre Reichweite auf 37 Kilometer erhöhen.
Bildnachweis: Wiki Commons von Vitaly V. Kuzmin, CC BY-SA 4.0
Zwar gelang es den ukrainischen Streitkräften nicht, das im Juni als außer Gefecht gesetzte Giatsint-S außer Gefecht zu setzen, doch dem Open-Source-Geheimdienstunternehmen Oryx zufolge haben sie mindestens 67 Systeme zerstört.
Im April 2024 veröffentlichtes Kampfmaterial des 73. Maritimen Spezialoperationszentrums zeigte, wie ukrainische Truppen eine Giatsint-S mit einem von den USA gelieferten Himars-System zerstörten.
Bildnachweis: Facebook @usofcom
„Die russische Waffe wurde bei Aufklärungsoperationen im südlichen Sektor gesichtet“, berichtete Militarnyi und fügte hinzu, die Koordinaten des Systems seien an eine Raketeneinheit weitergegeben worden.
Bildnachweis: Facebook @usofcom
Das Giatsint-S wurde ins Visier genommen und dann von einer Rakete getroffen, die über dem Artilleriesystem explodierte und mehrere Metallkugeln freisetzte, die sich im Sprengkopf der Rakete befanden.
Bildnachweis: Facebook @usofcom
„Die russische Waffe konnte nur wenige Schüsse abgeben. Danach wurde sie durch HIMARS-Feuer vollständig zerstört“, sagten die ukrainischen Truppen laut einer Übersetzung eines separaten Militarnyi-Berichts über den Vorfall im April.
Bildnachweis: Facebook @usofcom
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