Russland spioniert offenbar mit Forschungsschiffen - Windparks in Ost- und Nordsee betroffen

Spionage in Nord- und Ostsee
Niederländischer Geheimdienst alarmiert
Eskorte durch Marine und Küstenwache
Nicht nur Windparks
Störungen und Sabotage
Sender weisen auf verdächtige Aktivitäten hin
Auf Basis von Geheimdienstinformationen
Ziel: Unterseeinfrastruktur
Auch zivile Schiffe
Sabotage geplant?
Geheimdienste zeigen sich besorgt
Russisches Forschungsschiff im Kattegat
Positionsübermittlung nach Russland
Ein riskanter Versuch
Im Schlauchboot zu russischem Schiff
Mindestens ein bewaffneter Mann an Bord
Nicht nur im Kattegat unterwegs
Offshore-Windparks als Ziel?
Verdächtige Aktivitäten
Stellungnahme des russischen Botschafters in Norwegen
Spionage in Nord- und Ostsee

Anscheinend spioniert Russland mit Forschungsschiffen die Unterseeinfrastruktur in der Nord- und Ostsee aus. Dies gab der militärische Geheimdienst der Niederlande an. Demnach habe Russland einen Sabotageakt gegen die niederländische Energieversorgung geplant.

Niederländischer Geheimdienst alarmiert

Jan Swillens (Foto li.), Direktor des Militärgeheimdienstes der Niederlande, gab Mitte April bekannt: "Wir haben in den vergangenen Monaten den Versuch russischer Akteure bemerkt, die Organisation unserer Energieversorgung in der Nordsee zu verstehen, mit der Absicht, sie zu stören."

Eskorte durch Marine und Küstenwache

Insbesondere ging es dabei um ein russisches Schiff, das Offshore-Windparks in der Nordsee ausgespäht habe. Swillens sagte, dass das Schiff in die Hoheitsgewässer der Niederlande eingefahren und dann von der niederländischen Marine sowie der Küstenwache beim Ausfahren aus den Gewässern eskortiert worden sei.

Nicht nur Windparks

Nicht nur die Offshore-Windparks, auch Gasleitungen und Internetkabel vor der niederländischen Küste seien nach Angaben der Geheimdienste Ziele potentieller Sabotage durch Russland.

Störungen und Sabotage

Ein gemeinsamer Bericht des niederländischen Militärgeheimdienstes MIVD sowie des Inlands- und Auslandsgeheimdienstes AIVD unter Leitung von Erik Akerboom (Foto re.) gab bekannt, dass Russland Kartierungen kritischer Infrastukturen vor der Küste vornehme und Aktivitäten durchführe, "die auf Vorbereitungen von Störungen und Sabotage hindeuten", so der SPIEGEL.

Sender weisen auf verdächtige Aktivitäten hin

Bereits zuvor hatte ein Bericht der öffentlich-rechtlichen Sender in Dänemark (DR), Norwegen (NRK), Schweden (SVT) und Finnland (Yle) auf die verdächtigen Tätigkeiten russischer Schiffe in den nordischen Meeren hingewiesen.

Auf Basis von Geheimdienstinformationen

Wie die Sender in der Dokumentationsserie "The Shadow Files" angeben, beruht dieses Wissen auf Geheimdienstinformationen der nordischen Länder.

Foto: Pixabay / TayebMEZAHDIA

Ziel: Unterseeinfrastruktur

Ziel der Spionage Russlands sind demnach wohl auch in diesem Fall die Offshore-Windparks und die unter Nord- und Ostsee verlaufenden Strom- und Internetkabel sowie Gaspipelines.

Foto: Pixabay / David Will

 

Auch zivile Schiffe

Zur Spionage nutzt Russland demnach neben Schiffen, die durch Flaggen offiziell als militärisch ausgewiesen sind, auch solche der zivilen Schifffahrt.

Sabotage geplant?

Wie die Dokuserie "The Shadow Files" angibt, soll Russland Sabotage an der Unterseeinfrastruktur planen, um die nordeuropäischen Staaten zu schwächen. Denkbar wäre dabei bspw. die Zerstörung der Infrastrukturverbindungen zwischen Europa und den USA.

Geheimdienste zeigen sich besorgt

Dänische und norwegische Geheimdienstmitarbeiter sind in Alarmbereitschaft versetzt. Laut Aussage des dänischen Senders DK zeigt sich ein Mitarbeiter des dänischen Geheimdienstes PET alarmiert, denn Russland wisse, wie Dänemarks Gesellschaft im Konfliktfall zu treffen sei, so der SPIEGEL.

"Admiral Wladimirsky"

Die Recherche der nordischen Sender fokussiert sich besonders auf ein Forschungsschiff, die "Admiral Wladimirsky". Geplant war dieses Schiff eigentlich für die Beforschung der Meere. Doch es scheint anders zu sein...

Russisches Forschungsschiff im Kattegat

Nach Quellenberichten, auf die sich die Sender beziehen, befuhr die "Admiral Wladimirsky" im November 2022 den Kattegat, ein Meeresgebiet zwischen Dänemark und Schweden.

Foto: Pixabay / hpgruesen

Positionsübermittlung nach Russland

Dabei aktivierte das 150 Meter lange Schiff nicht wie normalerweise üblich den Positionstransmitter (AIS). Stattdessen übermittelte das Forschungsschiff seine Position über Funknachrichten an eine Basis der Marine in Russland.

Foto: Beispielbild

Ein riskanter Versuch

Ein Journalist des dänischen Senders DR wollte es genau wissen und unternahm einen mutigen, aber auch riskanten Versuch, um mehr herauszufinden...

Foto: Pixabay / Shutterbug75

Im Schlauchboot zu russischem Schiff

Dem Journalist gelang es, die "Admiral Wladimirsky" zu orten. Daraufhin näherte er sich dem Schiff mit einem Schlauchboot und filmte die Aktion.

Foto: YouTube / CNN

Mindestens ein bewaffneter Mann an Bord

Die Filmaufnahmen des Journalisten zeigen mindestens einen Mann, der schwer bewaffnet an Deck der "Admiral Wladimirsky" erscheint. Das Schiff liegt vor Anker und mehrere Personen stehen an Bord und sehen zu dem Schlauchboot des Journalisten hin.

Foto: YouTube / CNN

Nicht nur im Kattegat unterwegs

Neben dem Kattegat soll die "Admiral Wladimirsky" auch in der Ostsee, dem Großen Belt bei Dänemark und in der Nordsee unterwegs gewesen sein - insgesamt für mehrere Wochen.

Foto: Pixabay / hpgruesen

Offshore-Windparks als Ziel?

Dem Bericht der nordischen Sender zufolge könnte eine Sabotage von russischer Seite mit dem Ziel der Zerstörung der Unterseekabel von Offshore-Windparks in den durchfahrenen Gebieten geplant sein.

Verdächtige Aktivitäten

Laut vorigen Berichten der nordischen Sender waren in den letzten zehn Jahren insgesamt 50 Schiffe Russlands in den nordischen Meeren unterwegs und verhielten sich dabei verdächtig.

Stellungnahme des russischen Botschafters in Norwegen

Teimuraz Ramishvili, der russische Botschafter in Norwegen, äußerte sich nach Anfrage der Medien und gab an, dass die Tätigkeiten der russischen Forschungsschiffe vollkommen konform mit dem internationalen Recht erfolgen würden.

Weiteres