Selbstmord-Kapsel: Festnahmen in der Schweiz nach wahrscheinlich erstem Einsatz
Suizid ist in der Schweiz legal - dennoch wurden jetzt mehrere Menschen festgenommen, nachdem sich in der Nähe der deutschen Grenze eine Frau mittels einer Selbstmord-Kapsel das Leben genommen hatte.
Wie die Welt berichtet, unternahm die 64-jährige US-Amerikanerin mittels der Selbstmord-Kapsel "Sarco" am 23. September in einem Waldstück Suizid.
Es soll sich um den ersten Einsatz der Kapsel handeln, die von Exit International, einer niederländischen Sterbehilfeorganisation unter Vorsitz des australischen Arztes Philip Nitschke, entwickelt wurde.
Die Frau setzte ihrem Leben auf Grund einer 'schweren Immunschwäche' ein Ende, so die Organisation.
Anwesend bei dem Suizid der Frau soll der Co-Vorsitzende von Last Resort, einer Sterbehilfeorganisation aus der Schweiz, gewesen sein, Florian Willet (Foto links). Die Organisation gab an, dass der Tod der Frau "friedlich, schnell und würdevoll" gewesen sein soll.
Die Kapsel ermöglicht der Person, die Suizid begehen will, sich ins Innere zu begeben und durch einen Knopfdruck den Prozess zu starten, bei dem die Kapsel mit Stickstoffgas geflutet wird. Dies soll zuerst ein friedliches Einschlafen und dann den Tod durch Sauerstoffmangel ergeben.
Suizid ist in der Schweiz legal - insofern die betreffende Person ihr Leben eigenständig beendet und die Sterbehilfe keine eigennützigen Motive beinhaltet, so fasst die Welt die Regierungsangaben zusammen.
Dennoch wurden nach dem Vorfall mehrere Menschen festgenommen, darunter unter anderem ein Fotograf einer niederländischen Zeitung, der den Einsatz der Suizid-Kapsel fotografisch festhielt.
Foto: Vorstellung von "Sarco" im Juli 2024
Eine Anwaltskanzlei soll die Staatsanwaltschaft im Kanton Schaffhausen informiert haben, woraufhin die Festnahmen erfolgten sowie polizeiliche Ermittlungen eingeleitet wurden.
Nitschke, Chef von Exit International, gab an, dass Anwälte seiner Organisation rieten, dass der Einsatz der Suizid-Kapsel in der Schweiz legal möglich sei, so die Welt. Allerdings hatte eine Schweizer Zeitung bereits im Juli diesen Jahres berichtet, dass mehrere Staatsanwälte angaben, dass die Betreiber der Kapsel bei einem Einsatz mit Strafverwahren rechnen müssten.
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