Singapur: 10 Vorteile und Schattenseiten der Weltmetropole

Der kleinste Staat Südostasiens
Die Bevölkerung Singapurs
Singapur ist ein beliebtes Reiseziel
Pro: Ein Auswanderungsland
Contra: Lebenshaltungskosten
Pro: Klima
Contra: Verkehr - The Fine City
Pro: Kulinarische Vielfalt
Contra: Meinungsfreiheit
Pro: Sauberkeit
Contra: Sogar Kaugummis sind strafbar
Pro: Stadt der Gärten, Grünflächen, Zoos
Contra: Sand
Pro: Das Gesundheitssystem von Singapur
Contra:  Wehrpflicht
Pro: Feste, Festivals und Feierlichkeiten
Contra: Versammlungsfreiheit
Pro: Kulturelle Vielfalt und gegen Rassismus
Contra: Gleichgeschlechtliche Liebe ist verboten
Pro: Das Innovationszentrum Asiens
Contra: Schlechte Arbeitsbedingungen für Migranten
Pro: Ein Paradies für Fitness-Fans
Contra: Todesstrafe
Hinrichtung eines geistig Behinderten
Der kleinste Staat Südostasiens

Singapur (amtlich Republik Singapur) ist ein Insel- und Stadtstaat und der flächenmäßig kleinste Staat Südostasiens. Die sogenannte Löwenstadt ist eines der reichsten Länder weltweit. Zudem zählt sie mit mehr als elf Millionen ausländischen Touristen im Jahr zu den zehn meistbesuchten Städten der Welt und gilt neben Hongkong als wichtigster Finanzplatz Asiens.

(Foto: Peter Nguyen / Unsplash)

Die Bevölkerung Singapurs

Im Jahr 2021 hatte Singapur laut Statista rund 5,45 Millionen Einwohner. Für 2022 wird die Gesamtbevölkerung Singapurs auf rund 5,33 Millionen Einwohner prognostiziert. In diesem multiethnische Staat stellen Chinesen, Malaien und Inder die größten Bevölkerungsgruppen dar. Die Amtssprachen sind Englisch, Malaiisch, Chinesisch und Tamil.

(Foto: cegoh / pixabay)

Singapur ist ein beliebtes Reiseziel

Singapur ist auch bei Touristen sehr beliebt. Im Jahr 2020 beherbergte die Stadt rund 3 Millionen Touristen und lag damit nach absoluten Zahlen weltweit auf Platz 55 - etwas Besonderes für ein kleineres Land.

Wir haben 10 Vor- und Nachteile aufgelistet, die für oder gegen die asiatische Metropole sprechen.

(Foto: Flughafen Singapur, VacacionesPagodasBlog /pixabay)

Pro: Ein Auswanderungsland

Konzerne aus der ganzen Welt wurden mit attraktiven Rahmenbedingungen angelockt. Da in Singapur mehr als 700 deutsche Unternehmen vertreten sind, ist die Zahl der deutschen Expats relativ hoch.

Contra: Lebenshaltungskosten

Singapur ist die teuerste Stadt der Welt. Nach einer neuen Erhebung des britischen Magazins 'The Economist' sind die Lebenshaltungskosten so hoch wie nirgendwo sonst. Vor allem Wohnungsmieten und Ausflüge ins Nachtleben sind im internationalem Vergleich extrem teuer.

(Foto: Charles Postiaux / unsplash)

Pro: Klima

Singapur liegt nahe des Äquators, wodurch die Temperaturen im Jahresverlauf nur unwesentlich schwanken. Es ist ganzjährig tropisch heiß bei Tageshöchsttemperaturen zwischen 29 und 32 Grad. Am kühlsten ist es von November bis Januar, wobei es dann auch am meisten regnet.

(Foto: cegoh / pixabay)

Contra: Verkehr - The Fine City

Ein Auto zu besitzen, ist in Singapur sehr teuer und die Verkehrsregeln sind relativ streng. Da Singapur lange unter britischer Kolonialherrschaft stand, gilt Linksverkehr. Auf den Straßen liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 50 km/h. Doch um überhaupt ein Privatfahrzeug besitzen zu dürfen, müssen Interessierte ein “Berechtigungszertifikat” ersteigern, das zwischen 20.000 und 110.000 Singapur-Dollar kostet.

(Foto: falco / pixabay)

Pro: Kulinarische Vielfalt

Die Einflüsse aus Indien, China, Malaysia und Thailand finden sich auch in der vielfältigen singapurischen Küche wieder. Besonders beliebt sind die Hawker-Centern. Diese Food-Märkte sind so groß wie Fußballfelder, auf der ganzen Insel verteilt und bieten günstiges und gutes Essen an. 

(Foto: josh millgate /unsplash)

Contra: Meinungsfreiheit

Im asiatischen Stadt-Staat gibt es ein Gesetz, das der Regierung umfangreiche Zensurmöglichkeiten gibt. Dass Singapur nur auf Platz 160 von 180 in Bezug auf Pressefreiheit ist, verwundert nicht, denn der Großteil der Medien wird nur von zwei regierungsfreundlichen Unternehmen dominiert: Die Singapore Press Holdings (Zeitungen) und Media Corp. (Fernsehen, Radio). Laut Reporter ohne Grenzen üben viele Journalisten Selbstzensur. Online-Medien benötigten eine staatliche Lizenz und bei Verstößen drohen Haftstrafen von bis zu 14 Jahren.

(Foto: cegoh/Pixabay)

Pro: Sauberkeit

Singapur gilt als sauberste Stadt Asiens und Besucher können überall Kolonnen von Reinigungskräften sowie teilweise auch autonome Reinigungsfahrzeuge und -roboter sehen. Darüber hinaus werden Verstöße gegen die Sauberkeitsvorschriften streng geahndet.

(Foto: Merlion Park, frankzhang0711 / pixabay)

Contra: Sogar Kaugummis sind strafbar

Um die Sauberkeit beizubehalten, gilt in Singapur seit 1992 unter anderem ein absolutes Kaugummiverbot. Sie dürfen nicht eingeführt oder verkauft werden. Ausnahmen gibt es nur für medizinische Produkte. Wer beim Kaugummikauen oder beim Spucken in der Öffentlichkeit erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe in vierstelliger Euro-Höhe rechnen.

(Foto: Jovita Braun / unsplash)

Pro: Stadt der Gärten, Grünflächen, Zoos

Die "Stadt der Gärten" hat ungewöhnlich große, grüne Areale. Der Stadtstaat will sogar die grünste Stadt der Welt werden: Unschöner Stahl und Beton soll von Grünflächen und Natur überwuchert werden. Auch der erste Nachtzoo wurde in Singapur eröffnet und ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt.

(Foto: Joseph82 / unsplash)

Contra: Sand

Singapur ist für das Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft auf Sand angewiesen und hortet diesen sogar in militärischen Sperrgebieten. Für Aufschüttungsprojekte importiert der Stadtstaat (teilweise illegal) mehr als jedes andere Land weltweit. Pro Kopf verbraucht der Inselstaat jährlich 5,4 Tonnen Sand. Umweltschützer fürchten, dass dadurch in den nächsten Jahren über 80 indonesische Inseln im Ozean verschwinden könnten.

Pro: Das Gesundheitssystem von Singapur

Der Standard des Gesundheitssystems in Singapur ist hervorragend. Es ist nicht nur eines der besten in Asien, sondern kann auch weltweit zu den führenden Gesundheitsmodellen gezählt werden, auch wenn die Wartezeiten für Patienten sehr lang sein können.

 

Contra: Wehrpflicht

Alle männlichen Staatsbürger Singapurs sind verpflichtet, mit 18 Jahren den Nationaldienst zu leisten. Darüber hinaus müssen sie bis zum Alter von 50 Jahren bis zu 40 Tage jährlich Staatsdienst leisten. Hierfür gibt es kaum Ausnahmen.

Pro: Feste, Festivals und Feierlichkeiten

In Singapur gibt es fast täglich Festivals, Kulturveranstaltungen, Konzerte oder andere Gründe zu feiern. Das beliebteste Ereignis ist das Neujahrsfest (Chinese New Year) Das Chinatown Singapurs verwandelt sich in ein Meer aus Rot und Weiß. Außerdem ist es der einzige Tag, an dem Feuerwerkskörper erlaubt sind.

(Foto: Kent Lee / unsplash)

Contra: Versammlungsfreiheit

Mindestens vier Wochen vor einer Versammlung oder Veranstaltung muss eine Genehmigung beantragt und der voraussichtliche Umfang der Polizei gemeldet werden. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 20.000 Singapur-Dollar und bis zu einem Jahr Haft. Die Genehmigung kann von den Behörden ohne Angabe von Gründen verweigert werden. Dies passiert häufig, wenn es sich um Themen wie Politik, Religion oder Kritik gegenüber der Regierung handelt.

(Foto: airconditionednation / pixabay)

Pro: Kulturelle Vielfalt und gegen Rassismus

Ein Vorteil Singapurs ist die große kulturelle Vielfalt. So haben sich innerhalb der Stadt auch diverse Viertel gebildet, darunter Little India, Chinatown oder Kampong Glam. Dort kann man nicht nur Kolonialbauten und Gebäude der Neuzeit bewundern.

Contra: Gleichgeschlechtliche Liebe ist verboten

Der "Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit" ist in Singapur allgemein nicht gerne gesehen. Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind noch immer verboten. Klagen von Aktivisten, um den entsprechenden Paragraphen 377A abzuschaffen, werden regelmäßig abgelehnt.

(Foto: LollipopPhotographyUK /pixabay)

Pro: Das Innovationszentrum Asiens

Durch strategische Entwicklung ist Singapur vom Schwellenland zu einem der modernsten Zentren der Welt geworden. Eine große Rolle spielt die Herstellung von elektronischen Geräten, die etwa 48% der gesamten Industrieproduktion von Singapur ausmacht. Weitere wichtige Wirtschaftszweige sind die Biotechnologie, Chemie und Zukunftstechnologie. Das Land gehört außerdem zu den wichtigsten Finanzzentren der Welt.

(Foto: Kelvin Han / unsplash)

 

Contra: Schlechte Arbeitsbedingungen für Migranten

Die Migranten nehmen in der Hoffnung auf bessere Verdienste hohe Kredite auf, um nach Singapur zu kommen. Da ihr Arbeitsvisum an den Arbeitgeber gebunden ist, haben sie keine Möglichkeit, sich über die schlechten Bedingungen und Ausbeutung zu beschweren. Der Großteil lebt abgesondert von der übrigen Bevölkerung in prekären Verhältnissen.

(Foto: cegoh / pixabay)

Pro: Ein Paradies für Fitness-Fans

Sportliche Aktivitäten werden in Singapur großgeschrieben. Besonders der Breitensport findet großen Anklang. Meist sind die Eintrittspreise geringer als bei europäischen Sportevents. Auch das Wandern im Bukit Timah Nature Reserve (im Bild) ist sehr beliebt.

(Foto: Justin Lim / unsplash)

Contra: Todesstrafe

Neben der Prügelstrafe gibt es in Singapur nach wie vor die Todesstrafe für Mord, Kindesentführung, Drogenhandel und Schusswaffengebrauch. Die Regierung von Singapur hat nach zwei Jahren Pause 2022 wieder Hinrichtungen zu vollziehen. Im April 2022 sorgte ein besonderer Fall für internationale Empörung.

Hinrichtung eines geistig Behinderten

Singapur hat das Todesurteil gegen einen 34-Jährigen aus Malaysia vollstreckt – obwohl Familie und Unterstützer um Gnade gebeten hatten. Sein IQ lag lediglich bei 69. Nagaenthran K. Dharmalingam wurde 2009 festgenommen, weil er mit Drogen nach Singapur eingereist war. Die Menschenrechtsorganisation Reprieve, die sich gegen die Todesstrafe einsetzt, erklärte: "Einen geistig behinderten und psychisch kranken Mann zu hängen, ist nicht zu rechtfertigen und stellt einen eklatanten Verstoß gegen internationale Gesetze dar, die Singapur unterzeichnet hat."

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