"Tatort Schule" - Neue Polizeistatistik zeigt: Die Gewalt nimmt zu
Wie die Polizei-Statistiken zeigen, gibt es an deutschen Schulen immer mehr Fälle von Gewalt. Immer öfter muss die Polizei eingreifen. Der Vergleich der Zahlen vor und nach der Covid19-Pandemie sind erschreckend ...
Gewaltfälle an deutschen Schulen werden von den jeweiligen Kultus- und Bildungsministerien der Bundesländer erfasst.
Allerdings unterscheidet sich die Art der Erfassung stark, weshalb die Vergleichbarkeit zwischen den Ländern nur erschwert möglich ist.
Auch geben die erfassten Fälle nur absolute Fallzahlen wider, es lässt sich jedoch keine Aussage über die Schwere der Taten machen.
Eine von der Bild-Zeitung auf Basis der Daten der Kultus- und Bildungsministerien der Bundesländern veröffentlichte Grafik zeigt, dass bspw. in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 5400 Gewalttaten und 193 Messerattacken gemeldet wurden - bei insgesamt über 2,5 Millionen Schülern.
In Berlin hingegen kam es 2022 sogar zu 6113 Straftaten, wobei es sich laut der Bild-Zeitung bei 2344 der Taten um Körperverletzung handelte - bei unter 500.000 Schülern insgesamt.
Im Jahr 2023 musste die Polizei in Berlin 1076 Einsätze durchführen. Auch in diesem Jahr kommt es zu Polizeieinsätzen, so wie erst vor einigen Wochen ...
Im März 2024 gelangte ein 22-jähriger Mann mit einer Schreckschusspistole und einem Messer in eine Schule in Petershagen, nahe Berlin. Nachdem eine Angestellte den Amokalarm ausgelöst hatte, wurde der Mann von der so alarmierten Polizei verhaftet.
Wie die Bild-Zeitung schreibt, kommt es in Berliner Schulen an jedem Schultag zu durchschnittlich mindestens fünf Einsätzen der Polizei.
Allerdings: Fast nie wird über diese Einsätze öffentlich berichtet.
Festzuhalten ist jedoch auch, dass die meisten der Gewaltdelikte an Schulen nicht tödlich enden.
Anders verhielt sich dies u.a. im Fall eines 18-Jährigen, der seiner Mitschülerin und Ex-Freundin an einem privaten Gymnasium in St. Leon-Rot die Kehle durchschnitt.
Wie das Brandenburger Bildungsministerium laut der Bild-Zeitung angibt, lassen sich die Gründe für die Gewalttätigkeit von Schülerinnen und Schülern nicht an einem einzelnen Punkt festmachen.
Foto: Pixabay / Tho-Ge
Ein geringes Selbstwertgefühl, Gewalterfahrungen in der eigenen Familie oder gewaltvolle Inhalte im Internet sind nur einige der möglichen Gründe, so die Bild-Zeitung.
Foto: Pixabay / Alexas-Fotos
Auch der Allgemeine Schulleitungsverband Deutschland sagt, dass es eine vermehrte Bereitschaft zur Gewalt bei Schülerinnen und Schülern gebe, vor allem da mehr Waffen mitgenommen werden würden.
Wie der Vorsitzende Sven Winkler sagt, versuchen die Schulen dieser Entwicklung zu begegnen, indem sie auf einen stärkeren Ausbau der Sozialarbeit setzen. Dafür sei jedoch Geld, Zeit und Personal nötig.
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