Toblerone bald ohne Matterhorn - Mangelnde "Swissness" als Grund

Toblerone ohne Matterhorn
Schokolade mit Geschichte
Matterhorn erst ab 1970
Seit 1990 unter Mondelez
Verlegung der Produktion in Slowakei
Modernisiertes Berg-Logo
Mount Everest statt Matterhorn
Nicht mehr
Vorgaben für
Strikte Regeln für Milchprodukte
Keine Einbußen im Umsatz erwartet
Mount Everest ähnelt Matterhorn
Zukauf ausländischen Milchpulvers
Wirtschaftliche Gründe
Große Riegel weiterhin in der Schweiz
Toblerone ohne Matterhorn

Toblerone - eine Schokolade, die auf Grund ihrer charakteristischen Form und des Designs jeder kennt. Nun wird die berühmte Schweizer Schokolade bald nicht mehr das Matterhorn als Werbemotiv besitzen. Der Grund ist die Verlegung eines Teils der Produktion in die Slowakei.

Schokolade mit Geschichte

Die Schweizer Schokolade Toblerone hat eine lange Tradition: Bereits im Jahr 1908 wurde sie von den Berner Chocolatiers Theodor Tobler und Emil Baumann entwickelt. Der Name "Toblerone" geht auf eine Zusammensetzung des Nachnamens Toblers und des italienischen Namens für Honig-Mandel-Nougat, "Torrone" genannt, zurück.

Matterhorn erst ab 1970

Die charakteristische Prismen-Form war bereits von Tobler und Baumann entworfen worden und wurde im Jahr 1909 rechtlich geschützt. Das Matterhorn als Symbol fand zu dieser Zeit noch keine Verwendung. Dieses wurde erst im Jahr 1970 auf der Packung abgedruckt. Dass die Form der Schokolade dem Matterhorn nachempfunden sei, ist demnach eine Legende.

Seit 1990 unter Mondelez

Im Jahr 1990 erwarb das US-amerikanische Unternehmen Mondelez International (früher Kraft Foods) die Toblerone-Produktion, welche weiterhin in der Schweiz verblieb. Seit dem Jahr 2000 versteckte sich in dem Matterhorn ein weiteres Symbol: der Berner Bär. Nun soll das Matterhorn weichen.

Verlegung der Produktion in Slowakei

Bereits im Jahr 2022 hatte Mondelez eine Verlegung eines Teils der Produktion aus der Schweiz in die slowakische Hauptstadt Bratislava angekündigt. Im Juli diesen Jahres soll es nun soweit sein.

Foto: Pixabay / Walkerssk

Modernisiertes Berg-Logo

Auf Grund dieser Verlegung soll die Toblerone-Verpackung nicht mehr das Matterhorn zeigen, sondern ein anderes Berg-Symbol: "Die Neugestaltung der Verpackung führt ein modernisiertes und gestrafftes Berg-Logo ein, das mit der geometrischen und dreieckigen Ästhetik übereinstimmt", sagte Livia Kolmitz, Sprecherin von Mondelez, laut apnews.com.

Mount Everest statt Matterhorn

Laut dem Spiegel wird es sich bei diesem Berg um den Mount Everest handeln. Auch die Schweizer Flagge muss von den neuen Verpackungen weichen. Der versteckte Berner Bär soll hingegen bleiben.

Nicht mehr "made in Switzerland"

Auch die Bezeichnungen "made in Switzerland" und "of Switzerland" darf Toblerone dann nicht mehr tragen. Stattdessen soll die Verpackung der Schriftzug "established in Switzerland", also "in der Schweiz gegründet", zieren. Dies hat rechtliche Gründe.

"Swissness-Gesetz"

Das im Jahr 2017 erlassene sogenannte "Swissness-Gesetz" gibt Unternehmen, die ihren Sitz in der Schweiz haben, feste Kriterien vor, welche ihnen erlauben, den Schweizer Landesnamen, typische Symbole wie das Schweiz-Kreuz oder die Zusätze "made in Switzerland" und "of Switzerland" zu tragen.

Foto: Pixabay / stux

Vorgaben für "made in Switzerland"

Für die Bezeichnung "made in Switzerland" müssen beispielsweise mindestens 80 % der Zutaten eines Produktes aus der Schweiz stammen.

Strikte Regeln für Milchprodukte

Für Milchprodukte sind diese Kriterien noch strikter. Hier müssen 100 % der Zutaten aus der Schweiz stammen sowie alle Arbeitsschritte in der Schweiz stattgefunden haben, wie alpin.de berichtet.

Keine Einbußen im Umsatz erwartet

Auf Grund dessen verliert die Toblerone in Zukunft den Zusatz "of Switzerland". Einbußen im Umsatz fürchtet Mondelez jedoch nicht.

Mount Everest ähnelt Matterhorn

Der Werbe-Experte Frank Bodin sagte auf Nachfrage des SRF: "Da das Matterhorn nun eher wie der Mount Everest aussieht, dafür muss man schon sehr genau hinschauen." Es wird also davon ausgegangen, dass die Änderung den Kunden unter Umständen gar nicht auffällt.

Zukauf ausländischen Milchpulvers

Bereits seit einigen Jahren hatte Mondelez überlegt, auf den Zusatz "of Switzerland" zu verzichten, um so den Einkauf ausländischen Milchpulvers möglich zu machen. Auf Grund des starken Frankens war dies für das Unternehmen seit längerem attraktiv, nach dem Swissness-Gesetz jedoch nicht möglich.

Foto: Pixabay / IceEye

Wirtschaftliche Gründe

Auch die Verlegung der Produktion in die Slowakei hat wirtschaftliche Gründe. So sind die Gehälter und Lebenshaltungskosten dort um einiges geringer als in der Schweiz.

Foto: Pixabay / GPhotography

Große Riegel weiterhin in der Schweiz

Die kleineren Riegel von 35 und 50 Gramm sollen in Zukunft in der Slowakei hergestellt werden, während die Produktion der 100 Gramm Riegel weiterhin in der Schweiz verbleiben soll, wie apnews.com mit Bezug auf Unternehmensangaben berichtet.

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