Tödliches Erdbeben im Südwesten Chinas
Nach einem Erdbeben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan sind nach CNN-Informationen über 70 Menschen ums Leben gekommen.
Das Erdbeben der Stärke 6,8 traf Hunderte von Menschen in Sichuan und beschädigte die Infrastruktur und die Kommunikation.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wurden über 250 Menschen verletzt und 26 werden noch vermisst, während die örtlichen Behörden versuchen, Trümmer in abgelegenen Dörfern zu beseitigen, um das Epizentrum des Erdbebens zu erreichen.
Wie Al Jazeera berichtet, löste das Erdbeben Erdrutsche aus und erschütterte Gebäude bis in die Provinzhauptstadt Chengdu, 124 Meilen (200 Kilometer) vom Epizentrum entfernt.
CNN berichtet, dass der chinesische Staatsrat für das Gebiet die Notfallstufe 3 ausgerufen und Rettungskräfte in das Epizentrum des Erdbebens entsandt hat, wo schätzungsweise über eine Million Einwohner das Beben gespürt haben.
Der chinesische Präsident Xi Jinping hat den Einsatz der Volksbefreiungsarmee angeordnet, der als "umfassende Rettungsaktion" bezeichnet wird.
Al Jazeera berichtet, dass mehr als 6.500 Einsatzkräfte an den Such- und Rettungsmaßnahmen in Sichuan beteiligt sind.
Nach Angaben der chinesischen Behörden wurden inzwischen mehr als 50.000 Menschen aus der betroffenen Region umgesiedelt.
Außerdem stürzten während des Bebens insgesamt 243 Häuser ein und über 13 000 Gebäude wurden beschädigt.
Reuters bestätigt, dass 11.000 der umgesiedelten Personen aus dem Bezirk Luding stammen, wo sich das Epizentrum des Erdbebens befindet.
Wochenlange heftige Regenfälle nach dem Erdbeben werden voraussichtlich ein Hindernis für die in dem Gebiet tätigen Rettungsteams darstellen.
Mit über 80 Millionen Einwohnern ist Sichuan die viertbevölkerungsreichste Provinz Chinas. In der ganzen Welt ist sie wahrscheinlich eher für ihre Küche bekannt.
Die Region ist für ihre seismische Aktivität bekannt. Im Jahr 2008 ereignete sich in Sichuan das tödlichste Erdbeben Chinas. Fast 90.000 Menschen starben oder wurden vermisst.
Al Jazeera weist auch darauf hin, dass sich diese Naturkatastrophe ereignet hat, während in Chengdu, der Hauptstadt von Sichuan, Millionen von Einwohnern aufgrund von Chinas Null-Raum-Politik eingesperrt waren.
Doch nicht alles war schlecht. Die taiwanesische Regierung, deren Spannungen mit Peking hinlänglich bekannt sind, sprach China ihr Beileid aus und bot an, ein Rettungsteam zu schicken.
Die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen sprach Sichuan ihr "Mitgefühl und ihre Sorge" aus.