Tschüss Verwandte?! - Familien schrumpfen weltweit bis 2095
Cousinen, Großcousinen, Tanten und Onkels: Die weit verzweigten Familien, die auch in Europa lange Zeit vorherrschten, werden sich in Zukunft verändern, so eine Studie. Denn: Familien werden immer kleiner.
Wie das Max-Planck-Institut für demographische Forschung (MPIDR) in Rostock in einer Studie herausfand, wird sich die durchschnittliche Anzahl an Verwandten in Zukunft verkleinern. Und zwar um mehr als 35%!
Die Daten der Studie gewannen die Forscher aus dem Bericht der Vereinten Nationen zur Bevölkerungsentwicklung von 2022 (2022 Revision der World Population Prospects).
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Der Bericht enthält historische sowie Prognose-Daten, mit denen über mathematische Modelle die Beziehung zwischen Personen und ihren Verwandten dargestellt wurde, so die Welt. So konnten 1.000 Verwandtschaftsverläufe pro Land abgebildet werden.
Exemplarisch lässt sich zeigen: 41 lebende Verwandte hatten eine 65-jährige Frau im Jahr 1950 durchschnittlich - im Jahr 2095 werden es nur noch 25 Verwandte sein.
Jedoch fanden die Forscher noch mehr heraus: Nicht nur die Größe der Familie nimmt ab, auch verändert sich die Struktur.
Familien früher waren durch Großeltern und davon ausgehend Eltern, Kinder und dementsprechend viele Cousinen, Cousins, Nichten, Neffen und Enkelkinder charakterisiert.
Das heißt: wenige alte, viele junge Menschen. In Zukunft wird hier eine Umgewichtung stattfinden.
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Wie das internationale Forscherteam bestehend aus Diego Alburez-Gutierrez aus Rostock, Iván Williams aus Buenos Aires und Hal Caswell aus Amsterdam laut der Welt zeigen konnte, wird es in Zukunft zahlenmäßig mehr Großeltern und Urgroßeltern geben.
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Während es sich dabei für einige Teile der Weltbevölkerung hauptsächlich um interessante Fakten handelt, bedeutet dies für andere Teile eine extreme, teilweise existenzielle Veränderung.
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Ein nicht unerheblicher Teil der Weltbevölkerung ist auch heute noch auf die Familie angewiesen, da soziale staatliche Unterstützungssysteme nicht existieren oder für sie nicht greifen.
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Wie die Studie laut der Welt sagt, ist die Familie für diese Menschen eine essenzielle Basis zur Unterstützung sowie informellen Pflege.
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Nicht nur für Familien in Europa gilt diese Entwicklung. Wie die Forscher herausfanden, kann von einem Rückgang der Gesamtzahl der Familienmitgliedern in der ganzen Welt ausgegangen werden. Diese Änderungen werden zudem dauerhaft sein.
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Besonders hart wird es dabei die Karibik und Südamerika treffen, so die Erwartungen der Forscher.
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Dies ist damit zu erklären, dass die Familien in diesen Regionen traditionell größer sind als beispielsweise in Europa, so dass sich Veränderungen stärker auswirken.
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In Südamerika und der Karibik hatte eine 65-jährige Frau im Schnitt 1950 56 lebende Verwandte, 2095 wird sie hingegen nur noch 18,3 haben. Es handelt sich somit um einen massiven Rückgang von 67 %!
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In Europa und Nordamerika hingegen zeigt sich für das gleiche Rechenbeispiel ein Schrumpfen der Familie von 25 auf 15,9 Verwandte und damit ein Rückgang um 15,9%.
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Tatsächlich prognostizieren die Forscher damit eine weitere Veränderung, nämlich eine weltweite Angleichung der Familienstrukturen.
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Bis 2095 erwarten die Forscher eine solche Angleichung. Als Beispiel werden die Länder mit der größten und der kleinsten Familiengröße weltweit herangezogen: Simbabwe und Italien.
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Während der Unterschied zwischen der Größe der Familie 1950 noch 63 betrug, wird sich diese Zahl bis 2095 auf 11 reduzieren.
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Während der demographische Wandel vor allem vielen Sozialstaaten und ihren Rentensystemen Sorge macht, bedeutet dieser Wandel der Familienstruktur für Gesellschaften, in denen die Familie soziale Sicherungsfunktionen übernimmt, dass weniger junge für mehr ältere Menschen sorgen müssen.
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