Über 5 Millionen: Anzahl der Straftaten in Deutschland nach 5 Jahren wieder gestiegen
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die von der Berliner Innensenatorin Iris Spranger (Foto li.), dem Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) Holger Münch (Foto mi.) sowie der Bundesministerin des Innern Nancy Faeser (Foto re.) auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurde, verzeichnet für das Jahr 2022 einen Anstieg der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem die Kurve zuvor über Jahre hinweg gefallen war, handelt sich nun um den ersten Anstieg seit fünf Jahren.
Jedes Jahr erstellt das BKA die PKS. Die Daten erhält das BKA von den 16 Landeskriminalämtern (LKA).
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 5,6 Millionen Straftaten vermerkt. Dies sind 11,5% mehr als noch im Jahr zuvor.
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Ein erhöhter Anstieg konnte bei Taschendiebstahl, Ladendiebstahl, Wohnungseinbrüche, Raubdelikten und Wirtschaftskriminalität festgestellt werden, so die Tagesschau mit Bezug auf die PKS von 2022.
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Dabei sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht zu vernachlässigen.
In den Jahren 2020 und 2021 haben die Deutschen viel Zeit in ihren Wohnungen und Häusern verbracht, wodurch sich weniger Gelegenheiten für Taschendiebstahl und Einbrüche ergaben. Ein Anstieg dieser Delikte im Jahr 2022 hängt also auch mit den nun wieder normalisierten Tagesabläufen und der damit erhöhten Möglichkeit zur Ausübung dieser Delikte zusammen.
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Durch den Wegfall der Corona-Maßnahmen, welche auch zu erschwerten Grenzübertritten geführt hatten, ist "die Zahl von strafrechtlich relevanten Verstößen gegen das Aufenthaltsrecht, das Asyl- und das EU-Freizügigkeitsgesetz", die im Zusammenhang mit unerlaubten Einreisen stehen, gestiegen, so die Tagesschau.
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Des Weiteren kam es zu einem Anstieg der Gewaltkriminalität. Diese ist sowohl im Vergleich zu dem Jahr 2021 als auch zu dem Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, gestiegen. Unter dem Begriff der Gewaltdelikte werden in Deutschland M ord, F olter, V ergewaltigung, R aub und K örperverletzung gefasst, so die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
Insgesamt vermerkt die PKS für das Jahr 2022 etwa 197.000 Fälle von Gewaltkriminalität. Dies sind nahezu 20% mehr als im Jahr 2021 und etwa 9% mehr als im Jahr 2019.
Vor allem die Zunahme der se x ualisierten Gewalt in der Altersgruppe der Minderjährigen ist besorgniserregend.
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Der Anteil Minderjähriger unter den Tatverdächtigen, die "po rn ographische Schriften" verbreiten, beträgt 41%, so der PKA 2022-Bericht. Dies ist als sehr hoch einzuschätzen.
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Insgesamt wurden bundesweit etwa 93.000 Tatverdächtige unter 14 Jahren vermerkt. Es handelt sich hierbei um eine Zunahme um über 35% im Vergleich zum Jahr 2021.
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Laut dem BKA ist diese Entwicklung im Zusammenhang mit der zunehmenden Popularität von Snapchat, WhatsApp, Instagram und Co. zu sehen. Dort werden Bilder geteilt, bei denen die Minderjährigen oftmals gar nicht wissen, dass es sich dabei um strafbare Handlungen handelt.
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Auch immer mehr Jugendliche, das heißt Personen im Alter von 14 bis 18 Jahren, werden tatverdächtig - in der PKS 2022 über 189.000 Personen. Der größte Anteil der Delikte dieser Altersgruppe bezieht sich auf die Bereiche Diebstahl, Körperverletzung und Sachbeschädigung.
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Gleichzeitig, so die Tagesschau, kam es insgesamt zu einem Rückgang der Aufklärungsquote um 1,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2021. Im Jahr 2022 wurden 57,3 Prozent der Fälle aufgeklärt.
Auch ist anzumerken, dass die PKS nur die bei der Polizei gemeldeten Straftaten, also das sogenannte "Hellfeld", abbildet. Die Dunkelziffer der Straftaten ist als weitaus höher einzuschätzen.