Untersuchungen des AquaDom-Unfalls laufen auf Hochtouren
Am 16. Dezember ist das Großaquarium am Berliner Dom, bekannt als der AquaDom geplatzt. Über eine Million Liter Wasser strömten durch das Berliner Radisson Collection Hotel, wo das weltweit größte zylindrische Aquarium stand.
Laut Bild und Focus, löste die Explosion einen Alarm aus, der die Polizei dazu brachte, einen Terror-Anschlag zu vermuten. Es wurden daraufhin spezialisierte Einsatzkräfte in gepanzerten Fahrzeugen an den Unfallort geschickt.
Da der Unfall gegen 6 Uhr morgens geschah, waren glücklicherweise nur wenige Hotelgäste im Erdgeschoss. Bei der Explosion wurden zwei Personen durch Splitter des meterhohen Glaszylinders leicht verletzt.
Viele Hotelgäste wurden zwar von der Explosion geweckt, konnten aber zuerst nicht erkennen, was geschehen war und legten sich einfach wieder ins Bett. Erst als die Polizei eintraf und die Sperrung der betroffenen Zone begann, erfuhren die meisten von dem Unfall.
Leider überlebten von den 1500 Fischen nur wenige hundert, die jetzt in die Aquarien des Sea Life gebracht werden, das zwar nicht zur gleichen Firma gehört, sich aber im gleichen Gebäude befindet.
Laut Focus, äußerte sich die Tierschutzorganisation PETA sehr kritisch zu dieser Tragödie: „Wir werden Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstatten, weil hier offenbar fahrlässig mit dem Leben von rund 1500 Fischen umgegangen wurde“
Union Investment, die Firma, in deren Besitz der AquaDom war, zeigt sich vorerst geschockt und überrascht über den Vorfall. Laut ihren Aussagen soll der AquaDom in perfekten Konditionen gewesen sein und es soll eine ständige Instandhaltung und Wartung gegeben haben.
Laut Focus wurde das Aquarium bis zum Sommer 2020 aufwendig modernisiert, aber wegen der Pandemie erst dieses Jahr wieder eröffnet. Mit einem Volumen von etwa 1.000.000 Litern Salzwasser beherbergte es über 100 Arten von Fischen.
Was mögliche Gründe angeht, sagte Union Investment durch ihren Sprecher nur, dass ihnen die Ursache unbekannt ist und sie der Sache in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und Polizei genau nachgehen werden.
Aquarien-Experten stellen jetzt Vermutungen auf, was eine mögliche Ursache für den schrecklichen Unfall angeht. Alle Spekulationen deuten hierbei auf ein Materialversagen des fast 20 Jahre alten Aquariums hin.
Das amerikanische Unternehmen Reynolds Polymer Technology, dass die Acrylfenster des AquaDoms hergestellt hat, wird jetzt ein Team nach Berlin schicken, dass den Vorfall untersuchen soll.
Der Architekt des größten zylindrisch freistehenden Aquariums der Welt, Michael Jessing, sagte 2003 in einem Fernseh-Interview, als der AquaDom eröffnet wurde, dass ein solcher Unfall nicht möglich wäre.
Der Zylinder aus Acrylglas, soll einen Durchmesser von 11,5 Metern und ein Gewicht von bis zu 1000 Tonnen gehabt haben. Der Bau dieses Kolosses, der im Dezember 2003 eröffnet wurde, soll damals um die 13 Millionen Euro gekostet haben.
In der Zwischenzeit melden sich auch die Betreiber von Sea Life Berlin, das Aquarium, was sich im gleichen Gebäude befindet, aber nicht betroffen war zu Wort. Dank Ihnen konnten die Fische, die den Unfall überlebt haben, in Sicherheit gebracht werden.
Das Unternehmen hat auch eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht, um mögliche Missverständnisse über eine Zusammenarbeit beider Unternehmen, zu klären: "Wir sind uns des beispiellosen Vorfalls bewusst, der sich im AquaDom ereignet hat, ganz in der Nähe unseres SEA LIFE Aquariums. Der AquaDom ist eine eigenständige Attraktion und ist nicht im Besitz des SEA LIFE Berlin, auch Wartung und Instandhaltung liegen nicht beim SEA LIFE Berlin".
Weiter erklären sie auf ihrer Seite: "Unsere Teams von SEA LIFE haben den Teams vom AquaDom Unterstützung angeboten, da unsere Priorität die Sicherheit und das Wohlergehen aller beteiligten Menschen und Tiere ist. Unser Team arbeitet hart daran, alle verfügbaren Lebensräume vorzubereiten, um die schnellstmögliche Unterbringung von AquaDomTieren, die unsere Hilfe benötigen, zu unterstützen".
Zurzeit will also niemand an diesem Unfall, der viele Menschen in Gefahr gebracht und vielen Fischen das Leben gekostet hat, schuld sein. Es bleibt abzuwarten, was die Untersuchungen der Polizei und Feuerwehr ergeben.