Verdacht auf Brandstiftung nach dem Feuer in der Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Tegel
Nichts ist übrig. Die Unterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel in Berlin liegt in Schutt und Asche.
Wie es zu dem Brand kommen konnte, ist bisher unklar. Laut Tagesspiegel und Tagesschau wird wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung ermittelt.
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Am Dienstag, den 12. März, stand die rund 1.000 Quadratmeter große Leichtbauhalle lichterloh in Flammen. Zum Glück wurde niemand schwer verletzt. Laut der Polizei gab es aber mehrere Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung.
Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben um 13.37 Uhr alarmiert worden und mit rund 100 Einsatzkräften ausgerückt. Laut Einsatzleiter Per Kleist befürchteten sie zunächst eine "Vielzahl von Verletzten".
Die Einsatzkräfte waren innerhalb weniger Minuten vor Ort und konnten so ein Übergreifen des Brandes auf eine benachbarte Halle verhindern.
In der Halle ist Platz für bis zu 380 Menschen. Nach Angaben der Feuerwehr konnten die Bewohner den Ort rechtzeitig verlassen. Laut des Berliner Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) lebten in dem Zelt, das abgebrannt ist, 301 Menschen aus der Ukraine. Für sie sei eine alternative Unterbringung sichergestellt.
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (im Bild mit ihrem Pressesprecher Stefan Strauß) kam am Nachmittag auf das Gelände und sagte, sie sei "unheimlich froh", dass bei dem Brand niemand verletzt wurde.
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"Die Security hat schnell und besonnen gehandelt, alle Menschen in Sicherheit gebracht und damit Leben gerettet. Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und haben den Brand gelöscht. Dafür danke ich herzlich", so Kiziltepe weiter.
Als Reaktion auf den Brand haben die Flüchtlingsorganisationen Pro Asyl und Flüchtlingsrat Berlin die Massenunterkünfte für Geflüchtete kritisiert. Das "Zusammenpferchen so vieler Menschen in prekären Unterkünften" sei höchst gefährlich, erklärten sie in einer Pressemitteilung.
Beide Organisationen betonten, sie hätten den Berliner Senat bereits häufig darauf hingewiesen, dass der frühere Flughafen Tegel kein Ort für geflüchtete Menschen sei. Nach Angaben von LAF stehen im Auffanglager Tegel 40 Leichtbauhallen, in denen rund 4500 Menschen leben, manche monatelang.
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