Spannung an Russlands Grenze: USA aktiviert neue Militärbasis
Am 13. November eröffneten die Vereinigten Staaten in Europa nahe der Ostgrenze der NATO zu Russland einen neuen permanenten Militärstützpunkt. An der Raketenabwehranlage wird seit mehr als einem Jahrzehnt gearbeitet.
Der neue Luftabwehrstützpunkt liegt in der Nähe der polnischen Kleinstadt Redzikowo, laut Newsweek knapp 160 Kilometer von der polnischen Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad entfernt.
Russland unterhält in Kaliningrad, das zwischen den NATO-Staaten Lettland und Polen liegt, eine starke Militärpräsenz. Das russische Territorium ist ein Brennpunkt für einen möglichen Konflikt zwischen Moskau und der NATO.
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski lobte in einem vom polnischen Außenministerium auf X veröffentlichten Video die Eröffnung einer permanenten Raketenabwehrbasis auf polnischem Territorium und wies darauf hin, dass es sich dabei um die erste permanente US-Militärpräsenz im Land handele.
„In Sicherheits- und Außenpolitikfragen bleiben Polens politische Eliten vereint“, erklärte das polnische Außenministerium in seinem Post und fügte hinzu, dass das polnisch-amerikanische Bündnis unabhängig davon, wer im Amt sei, stark sei.
Bildnachweis: X @PolandMFA
Reuters berichtete, dass die Wiederwahl von Donald Trump ins Amt bei einigen NATO-Mitgliedsstaaten „Nervosität“ verursacht habe. Warschau merkte jedoch an, dass die Arbeit der aufeinanderfolgenden US-Präsidenten an der Redzikowo-Basis zeige, dass ihr Bündnis mit Washington solide sei.
Die Raketenabwehrbasis Redzikowo befindet sich seit den 2000er Jahren in der Entwicklung, als Präsident George W. Bush die Pläne für die Basis unterzeichnete, die an aufeinanderfolgende demokratische und republikanische Regierungen übergeben wurden.
Präsident Barack Obama und Donald Trump setzten die Arbeiten an der Basis Redzikowo fort und der Bau der modernen Raketenabwehranlage wurde von Joe Biden und seiner Regierung im Jahr 2024 abgeschlossen.
Laut Reuters wurde die Raketenabwehrbasis Redzikowo für das Abfangen ballistischer Raketen kurzer und mittlerer Reichweite konzipiert und ist Teil eines viel größeren Raketenabwehrschildes der NATO namens „Aegis Ashore“, der Standorte in Rumänien, Spanien und der Türkei umfasst.
Polen unterzeichnete 2008 ein Abkommen zur Einrichtung der permanenten Basis und laut Army Technology begann der Bau 2016. Aber welche Waffen gibt es auf dem Stützpunkt in Redzikowo?
Als Raketenabwehranlage dient der Stützpunkt Redzikowo in erster Linie zur Verteidigung und verfügt daher über eine große Bandbreite an Raketenabwehrwaffen, darunter das Radargerät AN/SPY-1, den VLS-Werfer Mk 41 und Antiraketenraketen des Typs Standard Missile-3 (SM-3).
Bildnachweis: Wiki Commons von Hpeterswald, Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
„Die ganze Welt wird deutlich sehen, dass dies nicht mehr Russlands Interessensphäre ist“, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda laut ABC News bei der Einweihungszeremonie der neuen Raketenbasis in Redzikowo.
„Aus polnischer Sicht ist dies strategisch das Wichtigste“, sagte Redzikowo weiter. Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz bezeichnete die Basis als „ein außergewöhnliches Ereignis in der Geschichte der Sicherheit Polens, der USA und der NATO.“
„Der Stützpunkt in Redzikowo bedeutet die ewige Präsenz amerikanischer und alliierter Truppen auf dem Gebiet der Republik Polen und ist für Polen strategisch eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte nach 1989“, fügte Kosiniak-Kamysz hinzu.
Russland hat laut mehreren Berichten seit mindestens 2007 Kritik an den Redzikowo-Plänen. Kreml-Pressesprecher Dmitri Peskow reagierte besorgt auf die Eröffnung der neuen Raketenbasis, als er während eines Briefings von Journalisten zur Situation befragt wurde.
„Dies ist die Vorrückung der amerikanischen Militärinfrastruktur auf europäischem Territorium in Richtung unserer Grenzen. Dies ist nichts anderes als ein Versuch, unser Potenzial einzudämmen. Und dies führt natürlich zur Verabschiedung geeigneter Maßnahmen zur Gewährleistung der Parität“, fügte Peskow hinzu.
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