Waffenlieferungen von China an Russland entdeckt

Chinesische Unternehmen sollen Russland heimlich mit Sturmgewehren und Körperschutz beliefert haben, wie aus neu durchgesickerten Informationen amerikanischer Medien hervorgeht.

Die Politico-Reporterinnen Erin Bano und Sarah Anne Aarup enthüllten, dass chinesische Unternehmen zwischen Juni und Dezember 2022 Waffen und andere lebenswichtige Ausrüstungsgegenstände über die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate an „"russische Einheiten“ geliefert haben.

"Die China North Industries Group, einer der größten staatlichen Rüstungslieferanten des Landes, schickte die Gewehre im Juni 2022 an ein russisches Unternehmen namens Tekhkrim, das auch mit dem russischen Staat und dem russischen Militär Geschäfte macht“, erklärten die Journalisten.

"Es wurde berichtet, dass die CQ-A-Gewehre, die dem M16 nachempfunden, aber in den offiziellen Angaben als 'zivile Jagdgewehre' gekennzeichnet sind, von der paramilitärischen Polizei in China verwendet werden“, fügten die Journalisten hinzu.

Foto von Twitter @ShepherdClavis

Rund 1000 Gewehre wurden laut Zolldaten, eine Informationen, die von ImportGenius kommt, nach Russland verschifft. So der Bericht von Bano und Aaruo.  

"Russische Unternehmen erhielten Ende 2022 auch 12 Lieferungen von Drohnenteilen von chinesischen Unternehmen und über 12 Tonnen Körperschutz, die über die Türkei geleitet wurden“, fügte der Bericht hinzu.

Foto von Twitter @ Rand

Bano und Aarup stellten fest, dass die von ihnen untersuchten Zolldaten nicht zeigten, dass China große Mengen an Waffen an Russland liefert, aber auch, dass sie etwas Besorgniserregendes enthüllen.

China hat Russland mit dem versorgt, was Bano und Aarup "Dual Use“- Ausrüstung (doppelter Verwendungszweck) nannten. Sprich, im Wesentlichen kommerzielle Gegenstände, die auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden könnten.

"Es ist die erste Bestätigung, dass China Gewehre und Körperschutz an russische Unternehmen schickt“, schrieben Bano und Aarup.

Foto von Twitter @CalibreObscura

Die Zolldaten zeigten auch, dass "Drohnen und Drohnenteile trotz der Zusagen mindestens eines Unternehmens, das erklärte, es werde seine Geschäfte in Russland und der Ukraine aussetzen, um sicherzustellen, dass seine Produkte nicht die Kriegsanstrengungen unterstützen, weiterhin versandt werden", so die Journalisten weiter.

"Es ist derzeit unklar, ob Russland eines der Gewehre, die in den Lieferdaten enthalten sind, auf dem Schlachtfeld einsetzt", bemerkten Bano und Aarup und fügten hinzu, dass die russische Firma Tekhkrim nicht reagierte, als sie um eine Stellungnahme zu den Erkenntnissen der Journalisten gebeten wurde.

Die Nachricht, dass chinesische Unternehmen russische Unternehmen mit Dual-Use-Ausrüstung beliefern, folgt auf jüngste Berichte, wonach China erwägt, seinem eurasischen Verbündeten letale Hilfe zukommen zu lassen, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden.

"Wir haben gesehen, dass sie Russland nicht-letale Unterstützung für den Einsatz in der Ukraine geliefert haben", sagte US-Außenminister Anthony Blinken in einem Interview mit Margaret Brennan am 18. Februar, als er die wachsende Möglichkeit chinesischer Unterstützung für Russland erörterte.

"Die Sorge, die wir jetzt haben, basiert auf Informationen, die uns vorliegen, dass sie erwägen, letale Unterstützung zu leisten, und wir haben ihnen sehr deutlich gemacht, dass dies ein ernsthaftes Problem für uns und in unserer Beziehung verursachen würde“, fügte Blinken hinzu.

Am 18. März berichtete die in Tokio ansässige Kyodo News, dass die US-Regierung bestätigt hat, dass chinesische Munition von russischen Streitkräften auf Schlachtfeldern in der Ukraine abgefeuert wurde.  

"Das ist etwas, das wir wachsam beobachten", sagte ein anonymer Beamter des US-Außenministeriums laut der Nachrichtenagentur Kyodo.