Warum wurde der Präsidentschaftskandidat von Ecuador ermordet?
Der ecuadorianische Präsidentschaftskandidat und Journalist Fernando Villavicencio, ist bei einer Wahlkampfveranstaltung in Quito erschossen worden. Der Anführer der Construye-Bewegung starb, nachdem er von Bewaffneten dreimal in den Kopf geschossen wurde, wie die 'BBC' berichtet.
Berichten zufolge wurden bei der Schießerei bis zu neun Personen verletzt, darunter ein Abgeordneter aus der gleichen Partei wie der Verstorbene und zwei Polizeibeamte.
Die Ermittlungen laufen noch, aber die Polizei hat bereits sechs Personen festgenommen. Einer von ihnen wurde nach Angaben der ecuadorianischen Staatsanwaltschaft während des Schusswechsels mit der Polizei verwundet und starb nach der Festnahme in Quito.
Zeugen sprechen von einem nicht sehr großen Mann, der nach Angaben der BBC und lokaler ecuadorianischer Medien am Mittwoch, den 9. August, aus der von Movimiento Construye organisierten Versammlung herausgestürmt sein soll und gegen 18.20 Uhr auf Villavicencio schoss.
Nach einigen Minuten der Verwirrung, des Geschreis und weiterer Schüsse eröffneten Polizeibeamte, die Villavicencio schützten, das Feuer auf die Angreifer, bei denen es sich um sechs Männer gehandelt haben soll.
Nach Angaben des ecuadorianischen Innenministers Juan Zapata handelte es sich bei den Tätern des Anschlags auf den Kandidaten Villavicencio um "Auftragsmörder", die auf ihrer Flucht den Polizisten eine Granate entgegenwarfen, die jedoch nicht explodierte.
Während der Verfolgungsjagd mit der Polizei wurde einer von ihnen von den Kugeln der Beamten getroffen und starb kurze Zeit später.
Fernando Villavicencio wurde schwer verletzt in die Klinik von Quito gebracht, wo man nur noch seinen Tod feststellen konnte.
Nach Angaben der 'BBC', die sich mit Berichten lokaler ecuadorianischer Medien decken, machte die Schwester des Verstorbenen, Patricia Villavicencio, die Regierung von Guillermo Lasso für den Vorfall verantwortlich.
"Sie wollten nicht, dass er die Korruption aufdeckte", sagte die Schwester des verstorbenen Präsidentschaftskandidaten, "ich verfluche diese Regierung. Sie hat nichts getan, um ihn zu schützen. Es ist ein Komplott."
Lasso hat seinerseits seine Bestürzung über die Geschehnisse zum Ausdruck gebracht und für die nächsten 60 Tage den Ausnahmezustand über das Land verhängt.
Der ecuadorianische Präsidentschaftskandidat hatte mehrere Korruptionsermittlungen durchgeführt, in die der ehemalige Präsident Rafael Correa (2007-2017) verwickelt war. Seitdem hatte er ständig Morddrohungen erhalten und stand unter Polizeischutz.
Einige Tage vor dem Anschlag wurde ein Fahrzeug mit dem Villavicencio unterwegs war. Es gab den Verdacht, dass dort ein Sprengsatz angebracht worden war.
'Reuters' berichtet, dass Villavicencio am Dienstag, den 8. August, bei der Generalstaatsanwaltschaft eine Beschwerde über ein Ölgeschäft eingereicht hatte, wobei jedoch nicht viele Einzelheiten bekannt sind.
Villavicencio war von Beruf Journalist und bis Mai letzten Jahres Parlamentsmitglied für die Partei Alianza Honestidad. Danach begann er seinen Wahlkampf als unabhängiger Präsidentschaftskandidat für die ecuadorianischen Wahlen am 20. August.
Er war 59 Jahre alt, verheiratet mit Veronica Sarauz und hatte fünf Kinder.
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