Was jeder in Washington wissen will: Ist Joe Biden fit für das Amt des Präsidenten?

Die Frage, ob Biden geistig in der Lage ist, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, wird schon seit einiger Zeit diskutiert. Der US-Präsident ist bekannt für seine Patzer und Ausschweifungen und sorgt regelmäßig für Besorgnis.

Der offizielle Standpunkt des Weißen Hauses ist natürlich, dass Biden trotz seines Alters und gelegentlicher Fehler geistig in der Lage ist, Oberbefehlshaber zu sein. Ein offizieller Bericht scheint jedoch beunruhigende Fragen über Bidens Fähigkeiten aufzuwerfen.

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Am 9. Februar veröffentlichte der vom Generalstaatsanwalt ernannte Sonderberater Robert Hur die Ergebnisse einer Untersuchung darüber, ob gegen Joe Biden Anklage wegen des falschen Umgangs mit geheimen Dokumenten aus seiner Zeit als Vizepräsident von Barack Obama erhoben werden soll.

AP News erklärt, dass der Bericht des Sonderberaters zu dem Schluss kommt, dass keine strafrechtliche Anklage gegen den US-Präsidenten erhoben werden sollte, aber nur, weil Bidens Erinnerungsvermögen erheblich eingeschränkt war", - eine Schlussfolgerung, die nach einer Reihe von Interviews mit ihm gezogen wurde.

Dem Bericht zufolge konnte sich Biden nicht mehr genau daran erinnern, wann sein Sohn Beau verstorben ist, an die Jahre seiner Amtszeit als Vizepräsident und an Details wichtiger politischer Debatten während der Obama-Regierung.

Zu allem Überfluss behauptete Joe Biden in derselben Woche, er habe kürzlich mit dem 1996 verstorbenen französischen Präsidenten François Mitterrand gesprochen, und verwechselte ihn mit dem derzeitigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Biden behauptete auch, dass der ägyptische Staatschef Abdel Fattah El-Sissi der Präsident von Mexiko sei, während er über den Konflikt zwischen Israel und Hamas sprach.

Die BBC wies darauf hin, dass das Weiße Haus den Geisteszustand von Joe Biden verteidigt hat. "Wir glauben nicht, dass der Bericht die Erinnerung von Präsident Biden richtig oder angemessen behandelt", schrieb der Anwalt des Weißen Hauses, Richard Sauber.

Der Anwalt des Weißen Hauses erklärte: "Der Bericht verwendet eine höchst voreingenommene Sprache, um ein alltägliches Phänomen zu beschreiben: die fehlende Erinnerung an Jahre zurückliegende Ereignisse".

Joe Biden selbst hat sich gegen den Bericht ausgesprochen und behauptet, dass sein Gedächtnis in Ordnung sei. Unterdessen haben seine Verbündeten den US-Präsidenten verteidigt und Biden als "scharfsinnig" und "detailorientiert" bezeichnet.

Allerdings tanzt nicht jeder in der Demokratischen Partei nach der gleichen Melodie. Die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton, die zusammen mit Biden in der Obama-Regierung diente, sagte gegenüber MSNBC, Bidens Alterung sei eine "legitime" Sorge.

"Es ist ein legitimes Thema für Trump, der nur drei Jahre jünger ist, nicht wahr? Also, es ist ein Thema", kommentierte Clinton, die 2016 gegen Donald Trump um das Präsidentenamt kandidierte

Trump, der das Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2024 anführt, behauptet, er sei bei klarem Verstand und hat sich über Bidens Alter lustig gemacht, obwohl er selbst viele Fehler, verwirrende Gedankengänge und verschwommene Erinnerungen hat.

NBC News befragte einige Neurologen zu Bidens Geisteszustand. Sie behaupten, dass es bei älteren Menschen normal ist, dass sie Schwierigkeiten haben, sich an Namen oder bestimmte Daten zu erinnern, insbesondere unter stressigen Umständen.

Diese Fehltritte, so die Experten, lassen nicht auf ernsthafte Erkrankungen wie Altersdemenz oder Alzheimer schließen; nur ein Neurologe kann eine solche Diagnose stellen.

Die Frage, ob ein Mann, der nicht auf der Höhe seines Könnens ist, eines der schwierigsten und stressigsten Ämter der Welt ausüben sollte, bleibt jedoch bestehen. Unabhängig davon, wer oder wie alt der Kandidat ist.