Mutmaßlicher Anschlag in München: Tatsachen und Reaktionen
In der Münchner Innenstadt ist gegen 10:30 ein Auto in einen Verdi-Demonstrationszug gefahren. Laut Polizei und Feuerwehr sind mindestens 30 Menschen dabei zum Teil sehr schwer verletzt worden.
Der Fahrer des Wagens, ein Mini Cooper, wurde festgenommen. Nach Aussagen des Polizeisprechers soll es sich um einen 24-jährigen Afghanen handeln. Die Polizei hat gegenüber dem Bayrischen Rundfunk bestätigt, dass ein Schuss in Richtung des Fahrers gefallen sei. Er soll Gas gegeben haben bevor er in die etwa 1000 Demonstranten gefahren ist.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder erklärte in einer ersten Pressekonferenz vor Ort, es „handelt sich mutmaßlich um einen Anschlag“.
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Im Bild: Söder zwischen dem bayrischen Innenminister Joachim Herrmann (links) und dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter.
Der Tatverdächtige hat laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann eine Aufenthaltserlaubnis. "Er hat sich insofern rechtmäßig in München aufgehalten. Und hat dann auch zeitweilig eine Ausbildung gemacht. Und dann war er als Ladendetektiv tätig, ist also auch einer konkreten Beschäftigung nachgegangen. Insofern war die zeitweilige Mutmaßung, er wäre ausreisepflichtig gewesen und hätte abgeschoben werden sollen, nicht richtig." So Herrmann gegenüber dem BR.
Söder erklärte: „Der Anschlag zeigt, dass sich in Deutschland etwas ändern muss – und zwar rasch!“ Es schmerze einfach, wenn er als Ministerpräsident „im Januar ein Ereignis in Aschaffenburg und jetzt in München“ habe. „Es reicht einfach", so der CSU-Politiker.
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Der Vorfall ereignete sich am Münchner Stiglmaierplatz im Bereich der Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße im Innenstadtbereich unweit des Hauptbahnhofs, wo sich Teilnehmer des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi befanden.
Die Journalistin, Sandra Demmelhuber, die den Demonstrationszug begleitet hat, teilte eine der ersten Fotos auf X. „Es liegt ein Mensch auf der Straße und ein junger Mann wurde von der Polizei abgeführt“, schrieb Demmelhuber. „Menschen sitzen weinend und zitternd am Boden“.
Bild: @SDemmelhuber / X
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. "Ich bin tief erschüttert. Meine Gedanken sind bei den Verletzten."
Die Polizei hat nach eigenen Aussagen im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz eine Zeugensammelstelle eingerichtet. Personen, die Angaben zu den Ereignissen machen können, werden gebeten, sich dort zu melden. Dort gibt es auch eine Betreuungsstelle für Betroffene.
Der dritte Anschlag in Folge, und wenige Tage vor der Bundestagswahl. Die Diskussion ist im vollem Gange. Genau wie die Ermittlungen. Die leitende Oberstaatsanwältin Tilmann geht von einer religiösen Motivation aus: "Ich würde mich schon trauen, von einer islamistischen Tatmotivation zu sprechen."
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