Wer ist Wladimir Solowjow und warum ist er so gefährlich?

Es gibt nur wenige Propagandisten, die in der russischen Gesellschaft so versiert sind wie Wladimir Rudolfowitsch Solowjow, das Sprachrohr des Regimes von Wladimir Putin.

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"Wladimir Solowjow ist heute vielleicht der tatkräftigste Kreml-Propagandist“, schrieb das US-Außenministerium in einer Pressemitteilung vom März 2022.“ Aber wer ist Solowjow und warum sollten wir uns vor dem fürchten, was er dem russischen Volk sagt?

Solowjow ist in erster Linie die führende nichtstaatliche politische Persönlichkeit Russlands. Er ist der Moderator der beliebtesten politischen Talkshow Russlands auf Russia-1 und die wichtigste Stimme der rechtsextremen Hardliner-Nationalisten des Landes - aber er war nicht immer so beliebt.

Putins Chefpropagandist wurde erstmals 1999 bekannt, als er Moderator der beliebten russischen Talkshow 'Der Prozess' wurde und danach eine Reihe von Führungspositionen in verschiedenen Sendungen übernahm.

Solowjow war ein früher Befürworter von Wladimir Putin und unterstützte den Möchtegern-Diktator während seiner ersten Kampagne für das Amt des russischen Präsidenten im Jahr 2007. Er nannte Putin einen "starken, intelligenten, talentierten Führer", der sein Land liebe, so die Russian Gazette.

Über Solowjows politische Einflüsse ist im Westen nicht viel bekannt, aber aufgrund der Inhalte seiner Sendungen ist davon auszugehen, dass er durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und den darauffolgenden Niedergang der Russischen Föderation Anfang der 1990er Jahre geprägt wurde.

Ein gutes Beispiel dafür ist eine von Solowjows ersten Sendungen nach dem Jahreswechsel, in der er die Professorin Elena Ponomarewa und einige andere Gäste empfing, um den Verlust der Sowjetunion zu beklagen.

"Der Westen kann uns dieses Projekt immer noch nicht verzeihen“, sagte Ponomarewa zu Solowjow, "sie können damit keinen Frieden schließen, weil all unsere Errungenschaften und Durchbrüche wirklich ein sowjetisches Wunder waren.“

Solowjow seinerseits stimmte Ponomarewas Analyse zu und wies darauf hin, dass die UdSSR sein Mutterland sei. Einer der anderen Gäste der Sendung - Sergej Michew - ging noch einen Schritt weiter und wies darauf hin, dass auf den aktuellen Weltkarten sowohl die sowjetischen Grenzen als auch die früheren Grenzen des russischen Imperiums eingezeichnet werden sollten.

"Hintergrund der Diskussion war der Krieg in der Ukraine, der vom russischen Staatsfernsehen als Kampf zwischen Moskau und dem sich ausbreitenden Einfluss des Westens dargestellt wurde", schrieb der Newsweek-Journalist Brenden Cole.

Die Sendung endete mit einem bitteren Nachgeschmack, als Ponomarewa den russischen Truppen eine sichere Heimkehr wünschte und Solowjow einwarf: "Das Leben wird völlig überbewertet."

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Es mag wie eine triviale Aussage erscheinen, aber es ist diese Art von Indoktrination auf niedrigem Niveau, die die russische Propaganda laut Journalisten wie Julia Davis so effektiv und gefährlich macht.

Davis ist Kolumnistin für The Daily Beast und Gründerin von Russia Media Monitor. Sie übersetzt und analysiert die russische Propaganda seit dem Beginn der Invasion in der Ukraine und hat ein besonderes Interesse daran, Solowjow dem westlichen Publikum vorzustellen.

"Die russischen Propagandisten wollen die Zuschauer davon überzeugen, dass das 'sowjetische Wunder' und der expansive Ruhm des Mutterlandes wichtiger sind als das Leben", schrieb Davis in einem Tweet, mit dem sie direkt auf Solowjows Neujahrssendung reagierte.

"Sie wollen neue Landkarten - oder besser gesagt 'einen Globus von Russland', denn seine Grenzen enden ... nirgendwo", fügte Davis hinzu.

Der Grund, warum Solowjow als Propagandist so gefährlich ist, liegt in seiner Fähigkeit, die Russen mit seinen Worten zu beeinflussen und sie darauf vorzubereiten, alles zu akzeptieren, was Putins Regime verlangt, selbst wenn dies eine Eskalation bis hin zu einem umfassenden Krieg mit dem Westen bedeutet, der auch Atomwaffen einschließt.

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