Wird Trump vor dem Ausschuss zum Sturm auf das Kapitol aussagen?

Trump soll aussagen und Dokumente vorlegen
Das Begleitschreiben des Ausschusses
Der einzige US-Präsident, der versuchte, eine Wahl zu annullieren
Eine historische Maßnahme
Kommunikation mit extremistischen Gruppen
Bestechungsversuche
Vorladung für den 14. November
Wird Trump aussagen?
Trump will den Ausschuss davon überzeugen, dass diese Untersuchung eine Hexenjagd ist
Trump hat zuvor seine Bereitschaft bekundet, als Zeuge auszusagen
Trump nach Zivilklage von New York vorsichtiger
Trump berief sich mehr als 400 Mal auf das Fifth Amendment
Auf Anraten seiner Anwälte
Angst, unter Eid auszusagen, da er zum Lügen neigt
Befragung durch ehemalige Spitzenanwälte des Justizministeriums
Nicht Manns genug, um zu erscheinen
Was passiert, wenn Trump die Vorladung ignoriert?
Der Ausschuss wird voraussichtlich im Januar 2023 aufgelöst
Wird Trump das gleiche Schicksal haben wie Steve Bannon ?
Trump soll aussagen und Dokumente vorlegen

Der Ausschuss des Repräsentantenhauses, der den Angriff auf das Kapitol im Januar 2021 untersucht, hat den ehemaligen Präsidenten Donald Trump vorgeladen. Er soll aussagen und Dokumenten vorlegen. So soll seine Beteiligung an den Ereignissen analysiert werden, die zu den tödlichen Unruhen am 6. Januar 2021 geführt haben sollen.

 

Das Begleitschreiben des Ausschusses

In einem Begleitschreiben zu der Vorladung schreiben die Ausschussvorsitzenden an Trump, dass sie "überwältigende Beweise" haben, darunter Aussagen von Dutzenden seiner ehemaligen Angestellten und Mitarbeiter, dass er persönlich die Unruhen im Kapitol angestiftet hat.

Der einzige US-Präsident, der versuchte, eine Wahl zu annullieren

"Sie waren der erste und einzige US-Präsident, der versuchte, eine Wahl annullieren zu lassen. Sie wussten, dass diese Aktivität illegal und verfassungswidrig war", heißt es in dem Schreiben.

Eine historische Maßnahme

"Wir sind uns bewusst, dass die Vorladung eines ehemaligen Präsidenten eine bedeutende und historische Maßnahme ist", schrieben der Vorsitzende Bennie Thompson und die stellvertretende Vorsitzende Liz Cheney in dem Brief an Trump. "Wir nehmen diese Maßnahme nicht auf die leichte Schulter."

Kommunikation mit extremistischen Gruppen

Das Komitee verlangt außerdem, dass Trump bis zum 4. November eine Reihe von Dokumenten aushändigt, darunter auch jegliche Kommunikation, die er mit extremistischen Gruppen wie den Proud Boys und Oath Keepers hatte, die nachweislich an den Unruhen beteiligt waren.

Bestechungsversuche

Der Untersuchungsausschuss forderte auch weitere Unterlagen zu Gesprächen, die Trump im vergangenen Jahr hatte sowie Kontakte oder Kontaktversuche mit Zeugen, die vor dem Ausschuss aussagen. Personen, für die Trump entweder "direkt oder indirekt" Anwaltskosten gezahlt hat oder mit denen er "über eine Anstellung gesprochen hat."

Vorladung für den 14. November

Laut Vorladung soll Trump entweder im Kapitol oder per Videokonferenz am 14. November um 10.00 Uhr (ET), also nach den Zwischenwahlen, aussagen.

Wird Trump aussagen?

Ob Trump aussagen wird, ist noch unklar. Seine Anwälte haben erklärt, dass sie die Angelegenheit "prüfen und analysieren" und "angemessen auf diese beispiellose Maßnahme reagieren" werden.

Trump will den Ausschuss davon überzeugen, dass diese Untersuchung eine Hexenjagd ist

Trumps nahestehende Quellen sagten dem 'Guardian', dass die treibende Kraft, die ihn zur Aussage drängt, in der Ansicht liegt, dass er die Ermittler davon überzeugen kann, dass ihre eigene Untersuchung eine Hexenjagd ist und dass er wegen der Ereignisse vom 6. Januar entlastet werden sollte.

Trump hat zuvor seine Bereitschaft bekundet, als Zeuge auszusagen

Trump hat zuvor seinen Willen geäußert, vor dem Untersuchungsausschuss zu erscheinen um "sein Pfund Fleisch zu bekommen", solange er vor Ort erscheinen kann, so die Quellen. Dies hat er auch gegenüber engen Mitarbeitern wiederholt, nachdem das Gremium entschieden hatte, ihn vorzuladen.

 

Trump nach Zivilklage von New York vorsichtiger

Trump scheint sich jedoch auch der Konsequenzen einer Aussage im Rahmen der laufenden Ermittlungen bewusster geworden zu sein, denn seine Anwälte warnten ihn vor zunehmenden rechtlichen Problemen bei der Zivilklage des New Yorker Generalstaatsanwalts.

Trump berief sich mehr als 400 Mal auf das Fifth Amendment

Trump berief sich mehr als 400 Mal auf sein Recht nach dem 5. Zusatzartikel der Verfassung, sich nicht selbst belasten zu müssen, als er vor der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft aussagte, bevor diese eine umfangreiche Betrugsklage gegen ihn, drei seiner Kinder und leitende Angestellte der Trump Organization einreichte.

Auf Anraten seiner Anwälte

Auch während der Ermittlungen des Untersuchungsausschusses zu den Verbindungen zwischen seiner Kampagne 2016 und Russland befolgte Trump den Rat seiner Anwälte und übermittelte den Ermittlern nur schriftliche Antworten, obwohl er seinen Beratern ursprünglich gesagt hatte, er wolle aussagen, um seinen Namen reinzuwaschen.

Angst, unter Eid auszusagen, da er zum Lügen neigt

Dies jüngsten Ereignisse zeigen, dass sich Trump der rechtlichen Risiken einer Aussage bewusst ist, insbesondere wenn sie unter Eid erfolgt. Denn er ist es gewohnt, in Bezug auf Vorkommnisse jeglicher Art zu lügen, was vor dem Kongress eine Straftat darstellen würde.

Befragung durch ehemalige Spitzenanwälte des Justizministeriums

Jede seiner Lügen würde mit ziemlicher Sicherheit vom Ausschuss aufgedeckt werden, da das Gremium beabsichtigt, die Befragung von Anwälten durchführen zu lassen, von denen viele ehemalige Spitzenanwälte des Justizministeriums oder Staatsanwälte für Bundes- und nationale Sicherheit sind.

Nicht Manns genug, um zu erscheinen

"Ich glaube nicht, dass seine Anwälte wollen, dass er auftaucht, weil er unter Eid aussagen muss. Aber ich glaube nicht, dass er auftaucht. Ich glaube nicht, dass er Manns genug ist. Wir werden sehen", sagte Nancy Pelosi in einem Interview mit 'MSNBC'.

Was passiert, wenn Trump die Vorladung ignoriert?

Der Ausschuss zum 6. Januar könnte jedoch auch vor der schwierigen Entscheidung stehen, wie er vorgehen soll, wenn Trump die Vorladung einfach ignoriert und behauptet, dass die internen Rechtsgutachten des Justizministeriums darauf hinweisen, dass Präsidenten und ehemalige Präsidenten absolute Immunität bezüglich Aussagen vor dem Kongress haben.

Der Ausschuss wird voraussichtlich im Januar 2023 aufgelöst

Die Ermittler könnten sich dann um eine gerichtliche Durchsetzung der Vorladung bemühen, was jedoch Monate dauern könnte. Diese Zeit hat der Ausschuss nicht, da er höchstwahrscheinlich am Ende des aktuellen Kongresses im Januar 2023 aufgelöst wird, wenn die Republikaner die Kontrolle über das Repräsentantenhaus wieder übernehmen.

Wird Trump das gleiche Schicksal haben wie Steve Bannon ?

Sollte das Gremium stattdessen einfach beantragen, Trump wegen Missachtung des Kongresses anzuklagen, weil er sich der Vorladung widersetzt hat, könnte er strafrechtlich belangt werden, genau wie sein ehemaliger Stratege Steve Bannon, der zu einer Geldstrafe von 6.500 Dollar und vier Monaten Gefängnis verurteilt wurde.

Steve Bannon, der wegen Missachtung verurteilt wurde, ist bereit, wegen seiner Unterstützung für Trump ins Gefängnis zu gehen

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