Wissenschaftler warnen: Die Anzahl an Fällen dieser Krebserkrankung verdoppelt sich bis 2040
Prostatakrebs ist schon heute die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland: Jährlich erkranken rund 65.820 Männer daran. Und nun deuten die Ergebnisse einer internationalen Studie auf noch alarmierendere Zustände hin.
Innerhalb der nächsten 20 Jahre soll sich die Anzahl der Prostatakrebserkrankungen verdoppeln. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen von 1,4 Millionen im Jahr 2020 auf 2,9 Millionen im Jahr 2040 steigen wird“ - so die Wissenschaftler.
Foto: National Cancer Institute; Unsplash
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Einer der Hauptgründe für den sprunghaften Anstieg sehen die Wissenschaftler in den demografischen Veränderungen der nächsten Jahre. Denn zunehmendes Alter ist einer der größten Risikofaktoren für die Erkrankung - und die Lebenserwartung der Menschen steigt kontinuierlich.
Steigendes Lebensalter ist bei weitem der größte Risikofaktor: Während die Wahrscheinlichkeit für einen 35-jährigen Mann, in den kommenden zehn Jahren an einem bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse zu erkranken bei gerade mal 0,1 Prozent liegt, steigt das Risiko für einen 75-Jährigen auf fast fünf Prozent.
Eine Prostatakrebserkrankung vorherzusagen ist unmöglich. Dennoch sind in der Medizin Faktoren bekannt, die statistisch betrachtet das Risiko einer Erkrankung erhöhen.
Während dunkelhäutige Männer, besonders afrikanisch-amerikanischen Ursprungs, häufiger an Prostatakrebs als Männer mit heller Hautfarbe erkranken, sind Männer, die aus Griechenland oder Asien stammen laut bisheriger Studien insgesamt eher selten betroffen.
Die weltweite Verteilung von Prostatakrebs zeigt, dass Männer im asiatischen Raum und südeuropäischen Raum am seltensten erkranken. Das liegt höchstwahrscheinlich an den Ernährungsgewohnheiten: Asiatische Kost enthält viele Ballaststoffe und wenig ungesunde Fette. In den USA und Nordeuropa ist das umgekehrt. Somit wird angenommen, dass auch die Ernährung ein relevanter Risikofaktor für die Entstehung von Prostatakrebs sein könnte.
Während ein hoher Konsum von Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten das Erkrankungsrisiko steigert, wird von einer Risikosenkung für den Konsum von gekochten oder passierten Tomaten (schützender Inhaltsstoff: Lycopin) und Sojaprodukten (schützender Inhaltsstoff: Phytoöstrogen) berichtet.
Inwieweit jedoch Lebensstilfaktoren eine Rolle spielen, ist bis jetzt noch nicht abschließend geklärt. Was jedoch feststeht: Laut den Wissenschaftlern ist der Anstieg kaum aufhaltbar - gerade, weil es vor allem erbliche Faktoren sind, die für die Erkrankung verantwortlich sind.
Bild: National Cancer Institute, unsplash
Problematisch ist auch, dass Prostatakrebs häufig zu spät diagnostiziert wird.
Zur Vorsorge gehen wird von Ärzten jedoch dringend angeraten - gerade weil bei einer frühzeitigen Erkennung durchaus gute Heilungschancen bestehen.
Foto: National Cancer Institute; Unsplash
Obwohl die Heilungschancen gutstehen, berichtet die "Prostata Hilfe Deutschland" dass viele weiterhin einen großen Bogen um die Früherkennung machen: Nur 12 % der deutschen Männer gehen laut der Organisation zur Vorsorge.
Eine spezielle Herangehensweise zur Prävention von Prostatakrebs gibt es bisher nicht. Dennoch empfehlen Experten Männern Maßnahmen der allgemeinen Krebsvorbeugung. Dazu gehört das Halten von einem gesunden Körpergewicht, körperliche Aktivität, ein geringer Alkoholkonsum und eine ausgewogene Ernährung.
Die beste Vorbeugung laut der "Prostata Hilfe Deutschland" sei jedoch, nicht erst auf Symptome zu warten. Denn das Missverständnis, dass Prostatakrebs grundsätzlich Symptome verursacht, richte großen Schaden an. Laut einer Studie bringen 86 Prozent der Öffentlichkeit den Prostatakrebs mit Symptomen in Verbindung - und nur ein Prozent weiß, dass Prostatakrebs auch ohne Symptome auftreten kann.
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