Wladimir Putins Basis der Macht
Bis vor kurzem hatte Wladimir Putin große Macht über den Weltsport. Verschiedene Organisationen (Fifa, Das Internationale Olympische Komitee, kurz IOK, etc.) suchten Putin auf, um Geld für ihre Sportereignisse zu bekommen. Dadurch hatte das Oberhaupt Russlands viel Macht und Entscheidungskraft im internationalen Sport.
Die sportliche Laufbahn von Wladimir Putin beginnt 1963 in St. Petersburg (das damalige Leningrad), wo er mit 11 Jahren inn Anatoli Rachlis Sambo Club das erste Mal Arkadi Rotenberg traf.
Der russische Oligarch, dessen Vermögen laut Forbes auf etwa 2,5 Mrd. US-Dollar geschätzt wird, verdankt sein Reichtum die Freundschaft zu Putin. So hatte er 2014 für die Olympischen Winterspiele in Sotschi nach einer Ausschreibung einen Staatsauftrag erhalten, obwohl er mehr Geld verlangt hatte als andere Bewerber.
Auf dem Bild ist Wladimir Putin, der sich gerne in die Mitte stellt, 2019 in Sotschi mit dem russischen Judo-Nationalteam und Arkadi Rotenberg (rechts).
Im Judo erhielt er als Volljähriger den schwarzen Gürtel und wurde Leningrader Stadtmeister. Neben Judo macht er gerne Karate, Boxen und Sambo.
Abgesehen von den Kampfsportarten, interessiert sich Putin auch für Motorsport, Wandern und Skifahren.
Als KGB Agent arbeitete Putin in der Auslandsspionage. Als er beim KGB eintreten wollte, wurde ihm gesagt, dass er ein abgeschlossenes Studium bräuchte. Eine Nahkampfausbildung war da von Vorteil.
Einer der bekanntesten Kritiker Putins ist der frühere Schach-Weltmeister Garri Kasparow, der behauptet, der Weltsport habe Putin "auf dem Weg der Aggression vorangetrieben".
Der Sport sei für Putin wie ein U-Boot, als Teil eines Masterplans zur „Untergrabung der freien Welt“ und das nicht nur in Bezug auf Russlands Investitionen in die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi und die Fußball-WM 2018.
Kasparow kritisierte den Umgang von Sportfunktionären mit Wladimir Putin. Er sei "ermutigt" worden. Die Nähe des Sports zum Kreml sei aus Bequemlichkeit entstanden.
Auf dem Bild: IOC-Präsidenten Thomas Bach
"Internationaler Sport dient Diktatoren als nützliches Instrument", sagte Kasparow in einem Interview mit der ARD. Es sei eine gute Gelegenheit, ihr Image weltweit zu verbessern.
Die Sportverbände dienten Putin, um sein Netzwerk von Lobbyisten und Agenten, das größte weltweit, in der freien Welt zu erweitern.
Sportfunktionäre pflegen alle direkt und indirekt mit Diktatoren weltweit Verbindungen, da es einfacher sei, mit ihnen zu verhandeln, als Zuschüsse in den Parlamenten zu beantragen. "Um Geld von Putin zu bekommen, könnte ein Abendessen ausreichen.", sagt Kasparov.
Auf dem Bild: Thomas Bach, Präsident des IOK.
Auffällig ist, dass in den letzten Jahren immer mehr Sportveranstaltungen in autoritären Ländern stattfanden.
Putins Netzwerk und Einfluss in der Sportwelt ist durch den Angriff auf die Ukraine ruiniert. Viele Sportverbände haben ihm den Rücken zugekehrt.
So sagte auch Thomas Bach Adieu zu Wladimir Putin. Und auch Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) rief in das Pekinger Stadion bei der Olympiade in China: "Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg und viel Glück. Vielen Dank. Frieden!“.